Theater nach eigenem Maßstab |
Dienstag, 10. Februar 2009 | |
Das Schauspieler-Duo Nikolaus Lechthaler und Rosie Belic hat sich ein eigenes Theater aufgebaut – größtenteils in Eigenregie.
Schon von außen – durch die Glasfenster betrachtet – wirkt der Raum einladend. Ein offener Bereich mit Bar und vielen roten Stühlen, wie man sie noch aus dem Theaterbetrieb der alten Tage kennt. An den Wänden hängen Bilder der ProtagonistInnen – in allen Posen und Rollen. Kein Wunder, dass schon vor der Eröffnung vorbeigehende Passanten das neu renovierte Gebäude betrachtet haben. Denn schließlich wurde einem alten Gebäude, das schon seit Jahren leer stand, Leben eingehaucht – in Form eines Theaters. Das Schauspieler-Duo Rosie Belic und Nikolaus Lechthaler hat sich damit seinen „großen Traum“ erfüllt und das zum größten Teil mit den eigenen Händen. In Eigenregie erbaut. Lange genug waren sie von Bühne zu Bühne getingelt – den ewigen Wechsel der Häuser und Direktoren hatten beide satt. Schließlich fanden sie in der Herrgottwiesgasse 4 Raum für ihre Arbeit. Fehlende Subventionen für den Bau zwangen Belic und Lechthaler dazu, selbst „Hand anzulegen“. So begaben sich die Schauspieler in die Rolle der Handwerker und bauten ein Theater nach ihren eigenen Maßstäben. „Es gibt Leute, die ein Theater bauen, aber keine Ahnung davon haben“, sagt Nikolaus Lechthaler. Die Erfahrung mit den verschiedensten Bühnen habe ihnen geholfen, ihre Haus nutzungsgerecht zu gestalten. Auf die Probe gestellt wird das Theater in all seinen Facetten nun fast jeden Tag. Bis 14.Februar spielen Lechthaler-Belic das Stück „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“. Nikolaus Lechthaler ist in der Rolle des exzentrischen, jungen Tanzlehrers, der Rosie Belic, einer pensionierten und über ihr Alter frustrierten Lehrerin in ihrem Wohnzimmer Tanzschritte lehrt. Im kleinbürgerlichen, amerikanischen Umfeld des Stücks bewegen sich die beiden mit jedem Tanz ein Stück weiter zueinander. Ab 4. März wird „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza aufgeführt. Wieder geht es um zwischenmenschliche Beziehungen und hier vor allem um die Spannungen in diesen. Beziehungsgeflechte stehen bei Lechthaler-Belic im Vordergrund – und dabei wird alles auf die Schauspieler konzentriert – „Theater im Brennglas“ nennen sie das.
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