Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Serbien nach den Kriegen
Dienstag, 11. November 2008
hrsgeg. von .Jens Becker und Achim Engelberg, edition suhrkamp 2008, 350 Seiten,13,30. Euro Serbien ist zwar nicht der Schlüssel für die jugoslawische Tragödie. Aber um die Befassung mit seiner Geschichte und Politik kommt man nicht herum, wenn man die übrigen ex-jugoslawischen Länder verstehen will. Man muss nicht mit allen Positionen der Herausgeber oder Autoren dieses 350 Seiten starken Sammelbandes übereinstimmen. Aber angesichts des Unfugs, der über weite Strecken insbesonders in Österreich und Deutschland über „die Serben“ und Jugoslawien in den letzten zwei Jahrzehnten verbreitet wurde, ist dies ein verdienstvolles Buch. Die ebenso kenntnisreichen wie teilweise kontroversen Darstellungen könnten jedenfalls dazu beitragen, eingeübte (Vor-)Urteile zu überprüfen bzw. zu überwinden und ein realistisches Bild von den tatsächlichen Verhältnissen zu bekommen. Neben Dragan Velikic oder Holm Sundhausen ist hier auch auf den Beitrag von Aleksa Djilas hinzuweisen, Sohn des Tito-Mitstreiters und Dissidenten Milovan Djilas („Die neue Klasse“). Oder auf die hierzulande nahezu völlig ignorierte Thematik von der „Orthodoxen Kirche als Erbin des Realsozialismus“ (Nenad Stefanov). Eine Zeittafel samt knapp kommentierten weiterführenden Literaturhinweisen rundet den Band ab.
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