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e5-Gemeinden setzen Zeichen für Energieeffizienz
Dienstag, 11. November 2008
Der LandesEnergieVerein (LEV) Steiermark empfing am 29. Oktober im Heimatsaal die Vertreter zahlreicher steirischer Gemeinden bei der Veranstaltung „Zeichen setzen“. Im Rahmen der Tagung wurde über den Energieausweis, der zukünftig einen „Typenschein für Gebäude“ darstellen soll, informiert. Drei frischgebackene e5-Gemeinden empfingen ihre Zertifikate, und zwei Bürgermeister berichteten von Aktivitäten in ihren erfolgreichen Modellgemeinden. Energieausweis: „Typenschein“ für Gebäude. Die energierelevante Typisierung von Gebäuden läuft an: Ab Jänner 2009 muss in öffentlichen Bauten mit mehr als 1.000 Quadratmetern Fläche an gut sichtbarer Stelle der zweiseitige Gebäudeenergieausweis ausgehängt werden. Er gibt Auskunft über alle energierelevanten Daten eines Gebäudes: Gebäudehülle, Heizungsanlage, Warmwasserbereitung, Belüftung, Klimatisierung und Beleuchtung. „Dieser Energieausweis verschafft so den Besitzern, Mietern wie Interessenten einen Überblick über den Energiebedarf des jeweiligen Gebäudes“, erklärte Gerhard Ulz, Geschäftsführer des LEV.

Im Rahmen der Veranstaltung erhielten die steirischen Gemeinden, die am e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden teilnehmen, bereits jetzt „ihren“ Energieausweis für ein öffentliches Gebäude in der jeweiligen Gemeinde. Die derzeit acht steirischen Mitgliedsgemeinden (Gabersdorf, Judenburg, Lödersdorf, Raabau, Seckau, Semriach, Thal und Weiz) profitieren von den Ist-Analysen, der begleitenden Betreuung und den Angeboten der Betreuer-Organisationen – so wie heuer durch die Erstellung eines Energieausweises für eines ihrer öffentlichen Gebäude durch den LEV Steiermark.

Mit e5 auf dem richtigen Weg in die Zukunft. e5 ist ein europaweites Programm zur Betreuung und Auszeichnung von Gemeinden, die sich im Klimaschutz mit konkreten Projekten engagieren wollen. Das e5-Landesprogramm wurde 2006 in der Steiermark gestartet (schon seit längerem sind Vorarlberg und Salzburg dabei, außerdem Tirol, Kärnten und das Burgenland). Mindestens alle drei Jahre müssen sich die e5-Gemeinden einer neuen Bewertung durch eine unabhängige Kommission unterziehen. So wie Restaurants mit Hauben ausgezeichnet werden, bekommen erfolgreiche e5-Gemeinden dabei – je nach Umsetzungsgrad der möglichen Energieeffizienzmaßnahmen – ein bis fünf e’s verliehen. Zusätzlich zu den im Vorjahr ausgezeichneten Gemeinden Weiz, Raabau und Lödersdorf erhielten nun Judenburg, Semriach und Thal jeweils zwei e‘s für ihre Klimaschutzmaßnahmen.
Als kleiner Ansporn, in den Bemühungen nicht nachzulassen, diente ein Vortrag des Bürgermeisters Georg Moosbrugger der Vorarlberger Gemeinde Langenegg. Diese erhielt im Jahr 2004 den Traumwert von fünf e‘s. „Trotz ungünstiger Infrastruktur am Land“, berichtete Moosbrugger, „gibt es immer neue Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu verbessern“. Kommunale Gebäude, etwa ein neuer Kindergarten, wurden mit unbehandeltem Weißtannenholz aus der eigenen Gemeinde errichtet. Außerdem ist fast die ganze Gemeinde auf Wärme aus Biomasse umgestellt, ein umfangreiches Solarprogramm verbesserte die Energiebilanz weiter. Dass auch die nördlichen Nachbarn in puncto Energieeffizienz nicht untätig sind, bewies Bürgermeister Arno Zengerle mit einer beeindruckenden Darstellung der Aktivitäten seiner Gemeinde Wildpoldsried im Allgäu.

Josef Schiffer
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