Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
15 Jahre Grazer Frauengesundheitszentrum
Montag, 10. November 2008
Seit der Gründung des Frauengesundheitszentrum Graz 1993 durch Studentinnen und Ärztinnen besteht eine Interessensvertretung für Frauen und Mädchen. Das Ziel war stets, Frauen, ihre Wahrnehmungen und Wünsche ernst zu nehmen, sie zu stärken und ihnen Raum und Stimme zu verleihen. Über Anfänge, Grundsätze, Schwerpunkte und Perspektiven des Frauengesundheitszentrums Graz sprach Doris Wilfinger von KORSO mit der Geschäftsführerin Mag.a Silvia Groth.

Das Frauengesundheitszentrum Graz gibt es nun seit 15 Jahren. Wie waren die Anfänge? Vor welchen Hintergründen ist das Frauengesundheitszentrum in Graz entstanden?

Die Idee der Frauengesundheitszentren kommt ja aus den USA. Dort gab es seit den 70er Jahren Frauengesundheitszentren. Dann gab es in Europa schon Ende der 70er Jahre, Anfang der 80er Jahren einige Gründungen. Und hier in Österreich sind wir eigentlich Nachzüglerinnen gewesen. Zuerst wurde das Frauengesundheitszentrum in Wien gegründet und dann das Frauengesundheitszentrum in Graz. Es war eine Gruppe engagierter Studentinnen und Ärztinnen, die aus der Frauenbewegung kamen und meinten, diese Bedürfnisse, die ein Frauengesundheitszentrum erfüllen kann, erfüllt sonst keine Anlaufstelle. Nach einer einjährigen Konzeptentwicklung gab es im Dezember 1993 die Gründung. Durch die Unterstützung der damaligen Stadträtin Helga Konrad haben wir eine sichere Finanzierung der Stadt Graz erhalten. Diese war und ist enorm wichtig. Denn durch die Basisfinanzierung der Stadt Graz haben wir immer die Möglichkeit gehabt, andere Subventionsgeber zu gewinnen.

Unter welchen Gesichtspunkten und mit welchen Grundsätzen arbeitet das FGZ?
Unsere Arbeit basiert auf den Grundsätzen der Gesundheitsförderung. Es geht immer darum, die einzelne Frau zu stärken und gleichzeitig strukturell zu arbeiten. Mit einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit und der Mitarbeit in Gremien und in Arbeitsgruppen versuchen wir das Gesundheitswesens mit zu verändern. Frauen sollen als Konsumentinnen gesundheitlicher Leistungen, als Patientinnen und als Versicherte ernst genommen werden.

Haben sich die inhaltlichen Schwerpunkte im Laufe der Jahre geändert?
Ja. Die Themen, die wir wählen, sind jeweils aktuell für Frauen. So etwa wurden in den Gründungsjahren Veranstaltungen über die Wechseljahre sehr gut angenommen. Auch mit dem Thema Kassenstellen für Gynäkologinnen haben wir vieles bewirkt. In letzter Zeit wurden wir laufend zum Thema HPV-Impfung gefragt. Geändert hat sich auch, dass wir nun viel mehr zu den Frauen gehen, in die Gemeinden, in Schulen, wo wir Workshops und Projekten durchführen.

Und wie sehen die Perspektiven für die nächsten 15 Jahre aus?
Ich denke, wir sind auf dem Weg. Aber haben auch noch wirklich sehr viel weiter zu erreichen. Wir können noch nicht sagen, dass die Frauen ihre Bedürfnisse wahrnehmen, gesellschaftlich einfordern und in allen Gremien, besonders in Entscheidungsgremien adäquat vertreten sind und dort das einbringen. Wir haben also noch sehr viel vor und zu tun!

Am 18. November wird das Jubiläum nicht nur bei einem Empfang des Landeshauptmanns Mag. Franz Voves im Palais Attems gefeiert, sondern auch bei einer Aktion in Kooperation mit dem Mezzanintheater um 11 Uhr am Grazer Jakominiplatz.

Informationen: www.fgz.co.at
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