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Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung auf Fachhochschulniveau
Montag, 10. November 2008
In allen Ländern der Europäischen Union, mit Ausnahme von Österreich, Deutschland und Luxemburg, ist die Grundausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege im Hochschulbereich angesiedelt. Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) fordert auch für Österreich eine EU-konforme Ausbildung, die alle Pflegepersonen eine berufliche Mobilität innerhalb Europas gewährt. Doris Wilfinger von KORSO sprach mit der Landesvorsitzenden für Steiermark des ÖGKV, Bakk. phil. DGKS Cäcilia Petek.

Als Landesvorsitzende des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes haben Sie langjährige Erfahrungen betreffend der Ausbildung des Gesundheits- und Krankenpflegepersonals. Wie sieht die Bildungsoffensive des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes im Detail aus?
Ein erster Schritt in Richtung Anhebung des Ausbildungsniveaus für Pflegeberufe ist mit der Ausbildungsverordnung, die seit 1. Juni 2008 in Kraft ist, gemacht: Die Studiengänge für die Grundausbildung zur „Gesundheits- und Krankenpflege“ sind auf einer Fachhochschule zu ermöglichen. Das ist ein Bundesgesetz und die Umsetzung ist Ländersache. Unsere Bildungsoffensive geht in diese Richtung für die Steiermark die Politik dazu zu gewinnen, dass ein Lehrgang gestartet werden kann. Wir haben in der Steiermark die Tradition der Fachhochschulen, die eine sehr gute ist. Aufgrund der fast flächendeckenden Angebote, glauben wir, dass die strukturellen Voraussetzungen in Steiermark sehr gut wären. Wir brauchen den politischen Willen dazu, weil von der Basis her die Forderungen sehr stark sind.

In welchen Bereichen vor allem? Und wo liegt der Fokus?  
In der Hauskrankenpflege und im extra-muralen Bereich sind die Ansprüche der Bevölkerung gestiegen, dass mit dem derzeitigen Ausbildungsniveau die Anforderungen teilweise nicht gedeckt werden können. Das ist einerseits so, weil die Menschen heute durchschnittlich höhere Bildungsabschlüsse haben und sich die Leute selbst auch viel Wissen aneignen. Der Fokus liegt sicher auf der Hauskrankenpflege.

Wie und wo werden sich die Ausbildungsniveau-Verändungen auswirken?
Wir brauchen nicht sofort das ganze System verändern. Eine Systemveränderung dauert fast immer ein ganzes Berufsleben lang. Aber wenn wir nicht heute beginnen, versäumen wir irgendwann den Start. Es wird unterschiedliche Ausbildungsniveaus geben und es wird auch zu einer Veränderung des Tätigkeitsbereiches vor Ort kommen.
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