Am 21. Oktober wurden unter der Ägyde von Kulturlandesrat Dr. Kurt Flecker die neuen Räumlichkeiten der KSG in der Glacisstraße 69 eröffnet: Damit hat ein echtes Service-Center für die steirischen Kulturschaffenden seine Pforten geöffnet.
„Durch die Umsiedlung aus den landeseigenen Räumen im Palais Trauttmansdorff in das großzügige, offene Straßenlokal direkt neben dem Kaiser-Josef-Platz sind wir jetzt dort angekommen, wo wir sein wollen, nämlich bei den Menschen“, sagt Mag.a Angelika Vauti-Scheucher, Geschäftsführerin der Kultur Service Gesellschaft Steiermark. „Und wir können endlich die Kultur ins Schaufenster stellen.“ Das ist ganz wörtlich gemeint: Zum einen wurde gleichzeitig mit den KSG-Räumlichkeiten die eben dort befindliche Galerie G69 eröffnet (mit einer Ausstellung der KünstlerInnen Barbara Caspar, Josef Fürpaß und Claudia Nebel), zum anderen werden Monitore in den großen, zum Glacis blickenden Auslagen aktuelles Kunstschaffen nach außen transportieren.
Den Kulturschaffenden unter die Arme greifen. Der Name der KSG ist Programm: Die zu 100% im Eigentum des Landes stehende Gesellschaft soll den steirischen Kulturschaffenden Service, Informationen und Infrastruktur zur Unterstützung ihrer Aktivitäten bieten – ganz im Sinn des zuständigen Kulturreferenten Kurt Flecker, der sich nicht als Steuermann der regionalen Kulturszene, sondern als „Ermöglicher“ sieht. So startete etwa mit Beginn Oktober dieses Jahres ein neues Projekt, ein Internet-„Guide“ für alle organisatorischen Details, mit denen KulturveranstaltungsmangerInnen konfrontiert sind, von der polizeilichen Anmeldung über die Bekanntmachung bei der AKM bis hin zu Fragen der Förderungsabrechnung. Bestens angenommen wird das Fortbildungsangebot der KSG, das unter dem angriffigen Namen „Kunst und Knete“ steirischen Kulturschaffenden Grundlagen in Finanz- und Projektmanagement vermitteln soll. „Dafür müssen wir nicht einmal Öffentlichkeitsarbeit machen“, sagt Vauti-Scheucher, „die Kurse sind bis Jahresende ausgebucht“ und wurden bis jetzt von 120 TeilnehmerInnen besucht; für regionale Kulturinitiativen und Kulturschaffende außerhalb des Großraumes Graz wurde eine mobile Rechts- und Steuerberatung ins Leben gerufen.
Dienstleistungen für die Kreativen und die Kulturpolitik. „Ob Kulturschaffende eine Ausstellung organisieren wollen, ein rechtliches Problem oder Fragen zu Abgaben und Gebühren haben, ob sie Öffentlichkeitsarbeit betreiben wollen – in all diesen Fragen können sie sich an uns wenden“, sagt Vauti-Scheucher, die sich in ihrer Tätigkeit sowohl den Kulturschaffenden des Landes als auch dem zuständigen Ressortchef verpflichtet sieht: „Die KSG erbringt Dienstleistungen für die KünstlerInnen und Kulturschaffenden und für die Kulturpolitik.“ Zur Profilierung steirischer KünstlerInnen und Kulturinitiativen hat die KSG auf ihrer Homepage die Bereiche „Artfaces“ und „Kulturnetz“ eingerichtet, auf der die handelnden Personen und ihre Tätigkeit portraitiert werden. Bewusstseinsbildungs-Projekt „Kultur macht Mensch“. Service ist wichtig für Kulturschaffende; manchmal ist es allerdings noch bedeutsamer, ihnen in einer Epoche, in der sich alles Verwertungszwängen beugen muss, den Weg durch eine breite Bewusstseins-Kampagne zu erleichtern: Genau das ist die Aufgabe der KSG-Initiative „Kultur macht Mensch“. Unter Einbeziehung von bereits mehr als 30 Partnerorganisationen, unter Zuhilfenahme von Plakatwerbung, die sowohl optisch als auch textlich von KünstlerInnen gestaltet wird und mit Veranstaltungen wie den „Kultur macht Mensch“-Literaturabenden versucht die KSG das Bewusstsein von Kultur als untrennbarem Bestandteil menschlicher Existenz zu schaffen – ein zentrales Anliegen des steirischen Kulturreferenten: „Kultur muss als eigener Wert begriffen werden, der sich nicht mit Quoten umwegsrentabel über wirtschaftliche Kenngrößen rechtfertigen muss“, betonte Kurt Flecker bei der Eröffnung. „Wir müssen ermöglichen, fördern, vor allem das Neue fördern, ohne dabei auf die Quote zu schielen – die Quote ist nicht unser Credo. Und: Wir müssen ein Klima schaffen, das den Kulturgeschmack nicht einigen wenigen zur Definition überlässt, die die Macht haben, ihn anderen zu verkünden.“
Christian Stenner
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