Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
„Ich hätte viel zu erzählen, aber dazu sage ich nichts…“
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Interessante Ausstellung in Oberwart Bereits seit April dieses Jahres ist im Rathaus von Oberwart eine beachtliche Ausstellung über die Ereignisse des Jahres 1938 zu sehen. Erstellt vom Burgenländer Wolfgang Horwath und der in Graz tätigen Historikerin Ursula Mindler, die auch die beiden aktuellen CLIO-Ausstellungen in Graz mitverantwortet. Der Anspruch ist ein bescheidenerer als jener der Grazer Ausstellungen, aber das Ergebnis zeigt eine beachtliche Bestandsaufnahme der nationalsozialistischen Machtergreifung im Burgenland am Beispiel Oberwarts. „Dass NS-Verbrechen vor der eigenen Haustüre begangen wurden, wird nur allzu gerne verdrängt“, heißt es dazu im Flyer zur Präsentation. Dem stellt sich die Ausstellung mit der anschaulichen Darlegung, Erklärung der Fakten und ausführlichen Bebilderung entgegen. Neben der Darstellung der Verfolgung der Roma, Sinti, Lovara usw. als „Zigeuner“ ist es ein besonderes Verdienst dieser Ausstellung, die jüdische Gemeinde Oberwarts und deren gewaltsames Verschwinden anhand der konkreten betroffenen Personen erstmals präzise zu dokumentieren. Auch die Lebenswege der Täter kommen nicht zu kurz. Einige technische Schwächen insbesondere bei den Audiostationen sind bedauerlich, aber zu verschmerzen. Für jene, die keine Gelegenheit haben, die Ausstellung zu sehen, gibt es von Ursula Mindler bei der „edition lex liszt“ den Katalog zur Ausstellung um 15,-- Euro.


Rathaus Oberwart, Montag bis Freitag 8 bis 16 Uhr, noch bis Ende November, Auskunft unter Tel.: 03352-38555, office@oho.at.
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