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IV fordert Europaorientierung und konstruktive Migrationspolitik
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Die von verschiedenen politischen Parteien getragene zunehmende Anti-Europa-Stimmung sowie deren fremdenfeindliche Parolen seien alles andere als konstruktiv für das Gedeihen des Wirtschaftsstandortes Österreich, mahnt der steirische IV-Präsident Jochen Pildner-Steinburg. Als ein Gegenrezept dazu fordert er eine klare Absage an den im Wahlkampf aufgekommenen „Anti-Europa-Populismus“, eine konstruktive und aktive Migrations- und Ausländerpolitik sowie eine auf budgetäre und wirtschaftliche Stabilität ausgerichtete Finanzpolitik.

Anhaltender Aufschwung. Gerade die Steiermark habe in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderes Bundesland vom EU-Beitritt Österreichs profitiert, betont Pildner-Steinburg: „Von 1995 bis 2006 sind aus EU-Geldern 1,3 Milliarden  Euroin die Steiermark geflossen – eine Summe, die wir sonst nie gesehen hätten.“ Im gleichen Zeitraum wurden 44.000 neue Stellen geschaffen, eine Zahl, die deutlich über dem Österreichschnitt von weniger als sieben Prozent liegt. Nach den Berechnungen von Wirtschaftsforschern bewirkten Ostöffnung und EU-Beitritt für die Steiermark ein Wachstumsplus von rund zwölf Prozent, wozu vor allem Exporte in die ost- und südosteuropäischen Nachbarstaaten beigetragen haben.

Verfehlte Migrationspolitik. „Eine Ausländerpolitik, die Angst schürt, statt eine aktive und professionelle Betreuung von Zuwanderern zu fördern, schafft die Probleme, die sie vorgibt zu bekämpfen“, kritisierte IV-Geschäftsführer Thomas Krautzer. Die Folgen seien bereits jetzt zu spüren: Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz gegenüber Fachkräftemangel haben nach einer Studie der Migration Research Group des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) dazu geführt, dass Österreich EU-weit das schlechteste Profil unter den Nicht-EU-Ausländern hat: Der Anteil von Hochqualifizierten liegt bei knapp über zehn Prozent, im EU-Schnitt bei nahezu 20 Prozent: „Spitzenkräfte meiden Österreich, es kommen und bleiben vorwiegend jene, die keine andere Wahl haben.“
Die IV fordert daher eine offene Migrationspolitik, die sich aktiv an qualifizierte Personen innerhalb und außerhalb Europas richtet, um sie als Fachkräfte für die Steiermark zu gewinnen.
js
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