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Mahnmal in Gleisdorf für die Opfer des Todesmarsches
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Gerade sieben Jahre währte die Geschichte des Nationalsozialismus als herrschendes System in Österreich – und mehr als sechs Jahrzehnte braucht es, seinen Opfern Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Eine der schrecklichsten Episoden der NS-Herrschaft ist jene des Todesmarsches Tausender ungarischer Juden, die von Schanzarbeiten an der ungarischen Grenze nach Mauthausen getrieben wurden und von welchen ein großer Teil unterwegs Opfer von Übergriffen der ansässigen Bevölkerung und des Bewachungspersonals, aber auch von Hunger, Schwäche und Krankheit wurde. Am Präbichl erinnert seit 2004 ein Mahnmal an diese Toten der allerletzten Tage der faschistischen Herrschaft.
2006 ergriff ein überparteiliches Personenkomitee mit VertreterInnen aus Schule, Kirche und Kultur in Gleisdorf, wo der Marsch ebenfalls vorbeiführte, die Initiative für die Errichtung eines sichtbaren Erinnerungszeichens für die damaligen Gräuel; die Obleute der vier im Gemeinderat vertretenen Parteien fassten den Beschluss, das Projekt in der eingebrachten Form zu befürworten und finanziell zu unterstützen.
Gleisdorfer Schulen wurde zu Jahresbeginn 2007 ein umfangreicher Medienkoffer für die unterrichtliche Arbeit am Thema überreicht. Sie wurden dazu eingeladen, im Rahmen eines Ideenwettbewerbes Modelle für das zu errichtende Zeichen zu entwickeln. Alle eingereichten Entwürfe  waren Arbeiten von SchülerInnen des BG/BRG Gleisdorf. Nach Vorschlag einer Jury wählte das Personenkomitee gemeinsam mit Vertretern der Stadt Gleisdorf das Projekt von Corinna Donnerer zur Umsetzung aus, das am Rathausplatz seinen Standort finden sollte.
Am 26. September wurde das Mahnmal schließlich in Anwesenheit des Gleisdorfer Bürgermeisters Christoph Stark und von Superintendent Mag. Hermann Miklas, Vorsitzender des Forums Christlicher Kirchen in der Steiermark enthüllt. Den berührenden Festvortrag hielt der Anthropologe Dr. Georg Grünberg von der Universität Wien. Anwesend war auch ein Vertreter der IKG Zalaegerszeg, Dezsö Bonyhard. (siehe Bild).
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