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SIGNA behandelt Gedächtnisverlust
Mittwoch, 8. Oktober 2008
250 Stunden ohne Unterbrechung dauerte die bisher längste Performance des dänisch österreichischen Künstlerduos SIGNA mit dem Titel The Black Rose Trick 2005 in Malmø. SIGNA, das sind Signa Sørensen und Arthur Köstler, entwickeln ihre Arbeiten seit 2004 auf Basis von Installationen in zumeist leer stehenden Gebäuden, die während der Aufführungszeit hermetisch von einer nun ebenfalls als künstlich zu denkenden Umwelt abgeschirmt bleiben. Im steirischen herbst rüstet das Künstlerduo für seine Komplex-Nord-Methode einen Trakt des Festivalzentrums im Hauptgebäude des Joanneums zum beunruhigend unwirtlichen Hospital um, in dem sich willfähriges Publikum gegen ihm attestierte Amnesie behandeln lassen kann. ZuseherInnen werden nicht eingelassen. Stationär aufgenommen für wahlweise sechs, zwölf, 18 oder 24 Stunden, werden PatientInnen therapeutischen Maßnahmen unterzogen, die zum Teil an psychotherapeutische Methoden erinnern. Die Rolle von ÄrztInnen und Pflegepersonal wird von ausgesuchten und zuvor „geschulten“ DarstellerInnen übernommen. Zur (un-) erwünschten Selbstfindung oder Wiederfindung der Erinnerung darf man puzzlen, kochen oder am Poesieclub teilnehmen, im Gespräch vorab stellte Arthur Köstler aber auch Infusionen mit Salzlösung in Aussicht. Dass Komplexe im Komplex-Nord durch die Methode vielleicht erst hervorgerufen werden könnten, ist Teil des Konzepts und wir wünschen jedenfalls baldige Besserung, nachdem die Frage an PatientInnen aufgrund der Abgeschlossenheit ja nicht gestellt werden kann: „Geht’s noch?“

Möglichkeit für Anmeldung und Einlass besteht noch am 12. Oktober zwischen Mitternacht und 12:00 Uhr am Hofeingang des Festivalzentrums. Ein Gespräch mit SIGNA (und PatientInnen?) findet am 14. Oktober um 19:30 Uhr im Festivalzentrum in der Neutorgasse statt.
Informationen unter www.steirischerherbst.at/2008/deutsch/kalender/kalender.php?eid=24
wm
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