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Neue Rundgänge durch die Grazer Geschichte
Montag, 8. September 2008
Anna-Katerina Frizberg, Martin Emmersdorfer: „Graz. Rundgänge durch die Geschichte.“ Erfurt: Sutton-Verlag 2008, 143 S., 15,90 Euro

Bücher über die steirische Landeshauptstadt gibt es viele und vor allem im Umfeld des Kulturhauptstadtjahres 2003 überschwemmte eine Woge zum Teil qualitativ eher zweifelhafter Produkte den Markt. Nun haben sich zwei Grazer HistorikerInnen – Anna-Katerina Frizberg, bekannt als Mitarbeiterin von La Strada und des Theaters am Ortweinplatz, und Martin Emmersdorfer – ihrer Heimatstadt angenommen und laden die LeserInnen zu themenzentrierten „Rundgängen durch die Stadtgeschichte“ ein. Ein einleitender Abschnitt rekapituliert die Geschichte der Ansiedlung und späteren Stadt vom Neolithikum bis in unsere Tage; es folgt ein ausführliches Kapitel über das Werden und Vergehen der Festungen am Schlossberg und der grandiosen Renaissancefortifikation, deren Reste, obwohl sie ursprünglich das zentrale Identifikationsmerkmal der Stadt war, zunehmend aus dem Stadtbild und dem Bewusstsein der BewohnerInnen verschwinden (mit der bevorstehenden Bebauung des Pfauengartens wird ein weiterer Schritt zur Auslöschung des historischen Stadtbildes getan werden). In engem Zusammenhang mit dem Festungsbau im 16./17. Jahrhundert steht der nächste im Buch beschriebene Rundgang: Die „Passegiata Italiana“, die sich vornehmlich den vielen Zeugen der Tätigkeit der italienischen Baumeister widmet, die der Grazer Innenstadt ihr südliches Gepräge verliehen. „Graz wird belehrt“ beschreibt die wechselhafte Geschichte der hiesigen Universitäten, „Mur vor Stadt“ jene der in herkömmlichen Stadtführern so gern vernachlässigten Murvorstadt in den Bezirken Lend und Gries, „Graz grünt“ die beliebtesten Naherholungsgebiete vom Schlossberg über den Stadtpark bis zum Hilmteich. Ein feines kleines Buch für alle, die BesucherInnen aus dem Ausland zu beschenken haben oder ihnen die Stadt unter interessanten Blickwinkeln zeigen wollen – und natürlich auch für alle GrazerInnen, die sich auf entspannenden Art in die Geschichte ihrer Heimatstadt vertiefen wollen.
cs

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