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Grüne Innenhöfe – mehr Lebensqualität mitten in Graz
Montag, 8. September 2008
Viele Innenhöfe im Grazer Stadtgebiet präsentieren sich als öde Betonwüsten, die mit Autos zugeparkt sind oder allenfalls für die Wäscheleine genutzt werden.

Dabei stellen begrünte und schön gestaltete Innenhöfe im dicht bebauten Stadtgebiet ein wichtiges Grün- und Freiraumpotenzial für die BewohnerInnen dar und tragen entscheidend zur Lebensqualität der GrazerInnen bei. Um Impulse in diese Richtung zu setzen, hat die Stadt Graz mit dem Projekt „Grazer Innenhöfe beleben“ am EU-Programm Hist_Urban teilgenommen – in abteilungsübergreifender Zusammenarbeit wurden hier mit Hilfe wegweisender Pilotprojekte wirksame Strategien für die nachhaltige Bewahrung und Revitalisierung der Grazer Innenhöfe erarbeitet.

Erhaltung der Gartenstadt Graz.
Die klassischen Blockrandbebauungen der Biedermeier- und der Gründerzeit prägen das Bild der Grazer Altstadt und tragen mit ihren vielerorts noch grünen Innenhöfen und Vorgärten maßgeblich zum Ruf der Stadt Graz als Gartenstadt bei. „Hinter den Blockrandbebauungen befinden sich wahre Juwele. Um diese zum Funkeln zu bringen, bedarf es nicht vieler finanzieller Mitteln, oft nur einem Anreiz, und der wurde von Seiten des Projektteams mit viel Engagement gegeben“, erklärte die zuständige Stadträtin Mag.a
Eva Maria Fluch.

Einbindung der Bewohner und Anrainer.
Anfang Juli wurden zum Abschluss des Projektes die erarbeiteten Ergebnisse sowie weitere geplante Schritte im Grazer Rathaus präsentiert. Neben Stadträtin Fluch waren die MitarbeiterInnen des Stadtplanungsamtes und die beauftragten externen PlanerInnen (ARGE Hofrevitalisierung) anwesend und diskutierten im Anschluss mit zahlreichen interessierten BürgerInnen.
Die Bewahrung der Innenhöfe stellt eines der zentralen Ziele des Stadtentwicklungskonzeptes dar. Es habe sich jedoch gezeigt, so Stadträtin Fluch, dass Maßnahmen von Seiten der Stadt nicht ausreichen, da sie kein Vorgehen gegen Einbauten und störende Nutzungen erlauben. Daher sei es nötig, das Bewusstsein der EigentümerInnen für das vorhandene, brachliegende Potenzial zu schärfen und diese zu einer aktiven Teilnahme an der Revitalisierung zu motivieren.

Erfolg versprechende Pilotprojekte. Das Team der ARGE Hofrevitalisierung, bestehend aus der Architektin DI Elisabeth Anderl, der Landschaftsplanerin DI Maria Baumgartner, dem Juristen Mag. Dr. Michael Axmann und der Soziologin Mag.a Andrea Pavlovec-Meixner, konzipierte und überwachte die zukünftigen Muster dienenden Pilotprojekte. Insgesamt wurden in sieben Einzelhöfen partizipative Planungsprozesse durchgeführt. Gemeinsam haben EigentümerInnen und BewohnerInnen Gestaltungsentwürfe für ihre Höfe und dauerhafte Nutzungsstrukturen erarbeitet. Die bauliche Umsetzung der Entwürfe erfolgte bisher in zwei der genannten Höfe, zwei weitere sind in Vorbereitung. Die Kosten der Umsetzung sind schwerpunktmäßig von den EigentümerInnen zu tragen, seitens der Stadt Graz wird diese geringfügig finanziell gefördert.

Im kommenden Herbst soll ein Leitfaden in gedruckter Form erscheinen und eine Beratungsstelle Innenhofrevitalisierung eingerichtet werden. Jeden ersten Dienstag im Monat stehen dann AnsprechpartnerInnen im Stadtplanungsamt, Europaplatz 20, 6. Stock, in der Zeit zwischen 09.00 und 12.00 Uhr zur Verfügung.

Josef Schiffer

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