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Womit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt? |
Samstag, 5. Juli 2008 | |
Künstlerische Analysen und Visionen zur Situation der Menschenrechte in Europa. Prekarität bzw. moderne Arbeitswelt(en) stehen im Mittelpunkt einer kleinen, aber feinen Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Mittels Fotos, Malerei, Grafiken und Videos streifen die KünstlerInnen durchs Thema. Schon der Begleittext der Ausstellung spricht die zentralen Elemente Autonomie und Selbstbestimmung an, die Grundlagen der menschlichen Würde. Diese ernst zu nehmen, vor allem auch bei menschengerechter Arbeits- und Lebenskultur, würde einiges um uns herum verändern (müssen). Weil: Unter welchen Umständen verdienen Menschen tatsächlich ihren Lebensunterhalt bzw. was nehmen sie auf sich, um ihr Überleben zu sichern? Katharina Gruzei kreist in den von ihr gezeigten Bildern um die Zwiespältigkeit unseres Erlebens. Ist auf ihren großformatigen Fotos die totale Erschöpfung nach dem Einkauf abgebildet? Oder doch Obdachlose, aus der gegenüberliegenden Welt, sozusagen? „Auch meine eigene Lebenserfahrung als Künstlerin hat viel mit Unsicherheit und Freiheit, mit Prekarität und Selbstverwirklichung, ja auch mit bezahlter und unbezahlter Arbeit zu tun.“ Anton Lederer, einer der beiden <rotor>-MacherInnen, zur Idee hinter der Ausstellung: „Viele Gesellschaftsfragen sind Menschenrechtsfragen, ohne dass es den Menschen bewusst ist. Wenn in den Medien von Menschenrechtsfragen die Rede ist, dann zuallererst über Menschenrechtsverletzungen, die in den gerade aktuellen Krisenregionen der Welt bzw. unter diktatorischen Regimes stattfinden.“ Diese Verletzungen geschähen aus europäisch-westlicher Sicht anderswo, pointiert formuliert im unfreien, undemokratischen, rückständig-„unzivilisierten“ Rest der Welt. „Der zweite Bereich von Menschenrechtsfragen betrifft das Kernthema Migration. Zweifelsfrei liegt hier eine der wesentlichsten Fragen und Herausforderungen der Gegenwart vor. Die auftretenden Probleme sind massiv und es werden laufend Menschenrechte verletzt, als meistgenanntes wohl das Asylrecht“, so Lederer. Im Gedenken an weniger bekannte Menschenrechte soll diese Ausstellung ein wenig unser kollektives Bewusstsein verändern, bewegen, anstoßen. Lederer: „Denken wir etwa an das Recht auf soziale Sicherheit und den gesellschaftlichen Wandel der jüngsten Vergangenheit, wo an allen Ecken und Enden eine Beschneidung erkämpfter sozialer Standards und Sicherheiten festgestellt werden muss. Das Recht auf Arbeit und Schutz vor Arbeitslosigkeit ist in Zeiten neoliberalen Wirtschaftens jedenfalls weniger wert als die Interessen der Unternehmer und der Aktionäre. Die Auseinandersetzung soll bewusst mit Fragestellungen ‚vor der eigenen Haustür‘ bzw. ‚im eigenen Haus‘ geführt werden. Die geplanten Aktivitäten wollen ein breites Publikum erreichen und aufmerksam machen: Auch in Europa ist die Einhaltung der Menschenrechte nicht gewährleistet!“ wodt Daten zur Ausstellung: Land of Human Rights: Womit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt? Beteiligte KünstlerInnen: Jiří Černický (Praha), Katharina Gruzei (Linz), Helmut & Johanna Kandl (Wien), Eléonore de Montesquiou (Berlin / Tallinn), Marija Mojca Pungerčar (Ljubljana), REINIGUNGSGESELLSCHAFT (Dresden), Josef Schützenhöfer (Pöllau, Steiermark), Artur Żmijewski (Warszawa). Ausstellungsdauer: 28.6. – 16.8.2008 + 1.9. – 13.9.2008 Öffnungszeiten: MO – FR, 10:00 – 18:00 Uhr, SA, 10:00 – 13:00 Uhr, An Sonn- und Feiertagen geschlossen Adresse: Volksgartenstraße 6a, Ecke Orpheumgasse, 8020 Graz. „Land of Human Rights“ - mehr unter: www.landofhumanrights.eu – ist ein Projekt über den Status Quo der Menschenrechte in Europa aus Sicht der bildenden Kunst. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden Analysen und Visionen zu europäischen Men-schenrechtsfragen entwickelt und mit den Mitteln der Kunst in die Öffentlichkeit getragen.
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