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Unfinished Business – Weiterarbeiten am Thema Malerei |
Sonntag, 8. Juni 2008 | |
Im Jahr 2006 fand in Amsterdam die Ausstellung Austrian Abstracts statt. Im Gegenzug nun zeigt der Kunstverein Medienturm eine Gruppenausstellung junger holländischer KünstlerInnen unter dem Titel Unfinished Business – Dutch Abstracts, für deren inhaltliche Relevanz auch die Unterstützung durch die Botschaft der Niederlande und vor allem der renommierten Mondrian Foundation, Amsterdam, steht. Informel. Wenngleich Gegenwartsmalerei auf dem Kunstmarkt wieder einmal astronomische Preise erzielt, zeigt doch die Kunsttheorie so manche Ambivalenzen angesichts aktueller Formen der bildenden Kunst respektive der Neuen Medien oder gar abstrakter Malerei, ein Begriff, der sich gegenüber dem hier treffenderen, dem Informel, im Diskurs durchzusetzen scheint. Betritt man die Ausstellungsräume des Medienturms, denkt man, vor allem bei den großformatigen Wandmalereien Jan van der Ploegs oder Geeske Bijkers, zunächst an die Übertragung computergenerierter Strukturen auf die Wand. Die Künstler haben aber keinen Computer verwendet; vielmehr sind diese Arbeiten direkte Reaktionen auf den Raum. Ebenfalls an digitale Bilder erinnert die Tafelmalerei von Martijn Schuppers. Der allerdings legt in mehreren lasierenden Schichten Farbflecken auf die Leinwand, die daraufhin mit reiner Pressluft über die Bildfläche verteilt werden. Das Ergebnis ähnelt Fotografien von biologischen Mikrostrukturen. Jasper van der Graaf arbeitet mit Schablonenmalerei. Jan Maarten Voskuil stellt Objekte vor, die wiederum aussehen, als wären sie digital generierte Architekturmodelle. Tatsächlich bestehen sie aus den Basiselementen traditioneller Malerei: Über eine räumliche Konstruktion aus Holzrahmen wird weiß grundierte Leinwand gespannt. „Unser aller Bildbegriff“, sagt Co-Kurator Jan Robert Leegte, „ist inzwischen von computergenerierten Bildern bestimmt“. Einige seiner Computerprogramme waren schon 2006 in der Ausstellung Overstijgen, Transcending the Medium in Graz zu sehen. Aktuell zeigt er Selections, ein Programm, das man als Malerei mit neuen Mitteln bezeichnen könnte, ein projizierter und bewegter Balken reagiert scheinbar auf Kanten im Ausstellungsraum. Und Drawingmachine von Jochen van der Spek ist ebenfalls ein Programm, das in seiner Projektion mittels bewegtem Curser oder Pinsel informelle Strukturen „malt“. Unfinished Business. Dutch Abstracts ist bis zum 5. Juli im Grazer Kunstverein Medienturm, Josefigasse 1, zu sehen. Informationen unter www.medienturm.at. Wenzel Mraček
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