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David und Madonna – Eine Liebesgeschichte mit Hindernissen
Sonntag, 8. Juni 2008
Zwei schüchterne junge Menschen brauchen eine „Verkleidung“, um einander näher kommen zu können. Klingt nach einer No-na-Geschichte mit absehbarem Happyend. Ist es aber nicht! Denn erstens geht das Stück gleich sehr in die Tiefe der beiden Persönlichkeiten mit ihren pubertären Ängsten und Wünschen und stellt ihre – gegenläufige – Entwicklung dar, und zweitens gibt’s kein Happyend.

Das von Ralf N. Höhfeld geschriebene und von Helge Stradner eindrucksvoll inszenierte Stück zieht durch schnelle kurze Szenen in Bann und macht die Gefühlsnöte der Pubertät deutlich. Obwohl sich die beiden Protagonisten durch ihr Spiel, sie wären David Beckham und Madonna, schnell näher kommen, schaffen sie es später nicht, aus den Rollen auszusteigen. Zwar wünscht sich der Junge bald ein ganz normales Mädchen als Freundin, aber das Mädchen hat sich schon zu weit in die Rolle der Madonna hinein gelebt und findet nicht mehr heraus. Deutlich lässt sie uns spüren, dass eine Rückkehr in das Normale-Mädchen-Dasein ein unerträglicher Abstieg für sie wäre. Davor muss schließlich auch der Junge kapitulieren.
Johannes Schedl als David und Evelyn Ruzicka als Madonna stellen gekonnt und glaubwürdig ihre Doppelrollen dar und nehmen die Zuschauer mit in ihre Traumwelt. Die beiden begleiten sich selbst und einander gegenseitig mit einer Handkamera, deren Bilder im Hintergrund der Bühne erscheinen und so die Mimik der Gesichter deutlich sichtbar machen.
Empfehlenswert für alle, die ihre erste Liebe noch vor oder noch nicht allzu lange hinter sich haben, aber auch für jene, die berufsbedingt oder als Eltern mit den Beziehungsversuchen Heranwachsender konfrontiert sind.
gm
Nächste Spieltermine: Mi. 11.6. (15.30), Do. 12.6. (10.30), Sa. 21.6. (15.30), Do. 26.6. (10.30 und 19.30)
Karten: Theaterkasse, Kaiser-Josef-Platz 10, Tel. 0316/8008, tickets@buehnen-graz.com

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