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"Wasser und Kultur" - Nachdenken über den Wert einer Ressource |
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland | |
Samstag, 8. April 2006 | |
Seit dem Jahr 1993 wird auf Grundlage einer UN-Resolution der Weltwassertag gefeiert: Ein willkommener Anlass, um an die überlebenswichtige Bedeutung sauberen Trinkwassers zu erinnern, denn nicht in allen Regionen der Welt ist das ausreichende Vorhandensein des kühlen Nass‘ eine Selbstverständlichkeit. Der Weltwassertag, der alljährlich am 22. März stattfindet, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Kultur", denn der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Wasser ist nicht zuletzt eine Kulturfrage. Die Betrachtung des Wassers als dem „Quell den Lebens", wie er für die laufende UN-Dekade beschlossen wurde, sollte den Steirern und Steirerinnen mit Hilfe eines reichhaltigen Veranstaltungsprogramms näher gebracht werden. Wasserland Steiermark. Einer der Höhepunkte des Tages war zweifellos der 2. Wasser- & Kanallauf, der als echtes Abenteuer durch Teile der Grazer Unterwelt führte und an dem auch heuer wieder weit über 600 Lauffreunde teilnahmen. Im Anschluss fand eine Abendveranstaltung im ORF-Park statt, die ganz im Zeichen der kulturellen Auseinandersetzung mit dem Wasser stand. Agrarlandesrat Johann Seitinger wies auf die hervorragende Versorgungssituation in der Steiermark hin, während fast die Hälfte der Erdbevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Ebenso wie er unterstrich Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, dass die Wasserversorgung, die sich in Graz seit 1870 im Besitz der öffentlichen Hand befindet, niemals verkauft werden wird. Das Engagement der Grazer Stadtwerke schlägt sich in hohen Investitionen nieder, erklärte Direktor DI Helmut Nickl: „Allein für das neue Klärwerk werden 50 Mio. Euro aufgewendet, der Ausbau des Grazer Wassernetzes ist mit einem Erschließungsgrad von 95 % beinahe abgeschlossen." Kulturgeschichte und Kunstperformance. Mit seinem Vortrag „Mythen, Regulierungen, Erquickungen. Ein Streifzug durch die Kulturgeschichte des Wassers" –untermalt von zahlreichen aussagekräftigen Bildern – führte Univ.-Prof. Dr. Hubert Ehalt die Zuhörer durch die faszinierende Kulturhistorie des Naturelementes. Bereits die Mythen der alten Hochkulturen sahen im Meer und den Flüssen nicht nur die Wohnorte von Göttern, sondern auch die Quelle allen Lebens. Ehalt spannte dabei den Bogen von den Schöpfungsmythen über die rituellen Reinigungsfunktionen bis hin zur Domestizierung der Naturmacht des Wassers durch die technischen Innovationen der Neuzeit. Den abschließenden künstlerischen Höhepunkt des Abends bildete die „Land-Art-Performance" von Ona B. Die Wiener Künstlerin hatte das vielschichtige Projekt „Die Enthüllung des Wassers" konzipiert, das den Teich im Park des ORF Landesstudios Steiermark in den Mittelpunkt einer Klanginstallation rückte, die sich mit der weltweit sensiblen Situation der Wasservorräte auseinander setzte. Eine zentrale Position nahm dabei die Farbe Rot ein. Die rot verhüllte Wasserfläche und die gesetzten Segel symbolisieren sowohl die wichtige Achtsamkeit für das kostbare Element wie auch gleichzeitig die Gefahren, die es birgt: Ein nachdrücklicher Aufruf – auch im Hinblick auf die folgenden Generationen – die Ressource Wasser zu schützen und zu bewahren. Josef Schiffer
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