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Gender Agents in Ausbildung
Dienstag, 11. März 2008
Immer wieder müsse in den eigenen Gremien darauf hingewiesen werden, dass Gender Mainstreaming kein Frauenthema sei, erklären die Abgeordneten  Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) und Edith Zitz (Grüne).


Tatsächlich geht es um die Gleichstellung von Frauen und Männern, das heißt, es werden die Lebenswelten beider Geschlechter genau betrachtet mit dem Ziel, optimale Bedingungen für alle zu schaffen. Gelingt dies, seien die Ergebnisse für alle Beteiligten sehr positiv und ertragreich, berichtet der ÖVP-Abgeordnete Manfred Kainz von seinen guten Erfahrungen in Unternehmen.  „Was für die Wirtschaft gut ist, ist auch für die Politik gut“, ist er überzeugt und setzt sich zum Ziel, „im Landtag mehr für Gleichstellung zu tun.“

Gender Agents in allen Landtagsclubs auszubilden und einzusetzen wurde vom Landtag Steiermark am 11. September 2007 einstimmig beschlossen. Dies ist eines von mehreren kompakten Projekten des auf drei Jahre angelegten Vorhabens der Steiermärkischen Landesregierung, das von den Projektleiterinnen und Gender Mainstreaming Expertinnen Heide Cortolezis und Dorothea Sauer beraten und begleitet wird. Fünf Landtagsabgeordnete und sechs Clubmitglieder sind derzeit in Ausbildung, um als Gender Agents den Gender Mainstreaming Implementierungsprozess in die Politik der Steiermark als clubinterne ExpertInnen und in den Ausschüssen zu koordinieren und voranzutreiben und ihre KollegInnen bei der Ausrichtung aller politischen Strategien, Entscheidungsprozessen und Maßnahmen auf Gleichstellung von Frauen und Männern zu unterstützen. Hochmotiviert, sehr interessiert, die parteiübergreifende Zusammensetzung der Gruppe lobend sind die TeilnehmerInnen vom Erfolg des Lehrgangs überzeugt: Er ermöglicht breitere Sichtweisen (Bernd Hadler, Grüne) und erweitert den Horizont ungemein (Michael Schumacher, SPÖ).

„Der Lehrgang gewährleistet, dass alle politischen AkteurInnen von den gleichen Begriffsdefinitionen ausgehen und unterstützt damit das Gender Mainstreaming Projekt des Landes Steiermark auf der gesetzgebenden Ebene. Gleichzeitig wird vermittelt, dass es in verschiedenen Handlungsfeldern unterschiedliche Wege gibt das Ziel der Gleichstellungsorientierung zu erreichen und sich aus diesen unterschiedlichen Wegen individuell zu erarbeitende Maßnahmen ableiten“, so Cortolezis.

Der zertifizierte Lehrgang zum/zur „Gender Agent“ umfasst 12 Tage. Diese beinhalten sechs Module sowie zwei Coaching- und Praxisbegleitungstage. Die Durchführung der Module wird an die zeitlichen Möglichkeiten der Abgeordneten und Clubmitglieder angepasst. So ist es sowohl möglich, die dreitägigen Module an drei Tagen nacheinander oder auch aufgeteilt durchzuführen. In jedem Fall wird der Lehrgang im Herbst abgeschlossen sein. Dann werden die Gender Agents gut ausgebildet und zertifiziert ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern einbringen und zur Realisierung der Gleichstellung von Frauen und Männern wesentlich beitragen.
dw

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