Es gibt bisher noch keine Kommentare.
Ansichten vom verborgenen Leben der Pflanzen |
Sonntag, 10. Februar 2008 | |
Zeit, meteorologische und fotosynthetische Prozesse sind Konstituenten
im bildnerischen Werk des 1961 in Radstadt geborenen Wilhelm Scherübl,
das in einer Auswahl neuerer Arbeiten derzeit in der Galerie Eugen
Lendl in Graz zu sehen ist. Nicht die Abbildung von Natur im weitesten Sinn, vielmehr die Interdependenz von Natur und Kunst respektive manipulativ beeinflusstes Wachstum von Pflanzen einerseits in ihrer natürlichen Umgebung und andererseits in künstlichen Habitaten sind Inhalte malerischer und grafischer Um- und Übersetzungen, die als Entwicklungszustand im Bild oder als Ausgangssituation in einer Installation wie extrahiert im Galerieraum erscheinen. Leinensäcke mit getrockneten Orchideen werden dem Licht von Leuchtstoffröhren ausgesetzt. Großformatige Kupferdrucke auf Büttenpapier übernehmen die Form ausgewachsener Disteln. Die Bildhauerei, nach Studium bei Bruno Gironcoli, führt Wilhelm Scherübl im Sinn der erweiterten Skulptur prozessorientiert in verschiedenen Verfahren fort. So entstehen Bilder strukturierter Ölabdrucke aus abgeschlagenem Material von Steinskulpturen, deren Oberfläche wiederum zum Relief wird. Ein eigenes Verfahren hat Scherübl mit seinen Minusaquarellen entwickelt: Große, in Tusche gemalte Blätter werden noch feucht bei Minusgraden ins Freie gestellt, worauf schließlich die Struktur von Eiskristallformationen als Bild erhalten bleibt. Aktuelle Arbeiten von Wilhelm Scherübl sind in der Galerie Eugen Lendl, Bürgergasse 4/1, 8010 Graz zu sehen. Informationen unter www.eugenlendl.com. wm
» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich. |
< zurück | weiter > |
---|