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Juchzen und andere Gesänge im KIZ – Kino im Augarten
Sonntag, 10. Februar 2008
Der Film „Heimatklänge“ von Stefan Schwietert fokussiert auf den aktuellen Umbruch in der traditionellen Volksmusik – im Besonderen des Jodelns – und portraitiert drei Ausnahme-MusikerInnen.

Die alpenländische Volksmusik hat eine Tradition abseits von Dirndlrock-Volkstümelei und musealer Konservierung durch wohlmeinende Volksmusik-Pfleger. Wenn sie authentisch ist, ist sie auch veränderbar. Das trifft auch auf ihre urtümlichste Ausdrucksform, das Jodeln, zu. Zum Einen hat sich eine neue Generation von Jazz- und Avantgardemusikern der traditionellen Musik ihrer Heimat zugewandt. Sie haben in Vergessenheit geratenes Kulturgut wieder hervorgeholt und die anarchische Kraft, Wildheit und Unmittelbarkeit der alten Naturtonreihen einem jungen Publikum bekannt gemacht. Die Amerika-Schweizerin Erika Stucky, eine der Protagonistinnen von „Heimatklänge“, zählt zu dieser Gruppe.
Zum Anderen initiieren Musiker wie Noldi Alder aus der bekannten Appenzeller Volksmusikerdynastie Alder von einem volksmusikalischen Hintergrund aus neue, überraschende Entwicklungen; Alder stellt das traditionelle Jodeln als Kommunikation zwischen Mensch, Mensch und Natur auf eine neue Ebene.
Und zum Dritten gibt es Ausnahme-Vokalisten wie Christian Zehnder, einen der mutigsten und originellsten Stimmartisten Europas: Zehnder vermischt in seinen Performances frei und genial Jodel, Scatvocal und Obertongesang.
Nach Filmen, in denen das Alphorn und dann das Akkordeon im Mittelpunkt standen, beschäftigt sich Musikfilm-Regisseur Stefan Schwietert in seinem neuen Werk mit dem urtümlichsten aller Instrumente, der menschlichen Stimme. In Vermischung der Aufzeichnungen von Performances mit Erzählungen und klassischen Foundfootage-Materialien wie Familienfilmen und Fotos umreißt «heimatklänge» die persönlichen Werdegänge seiner Protagonisten. Er bettet diese ein in die mächtigen Schweizer Alp- und urbanen Mittellandlandschaften, in denen die drei zuhause sind.
Regie: Stefan Schwietert. Buch: Stefan Schwietert. Kamera: Pio Corradi, Ueli Nüesch. Musik: Knut Jensen. Schweiz/Deutschland 2007. 81 min. Farbe. 35mm. Dolby Digital. Schweizer Deutsch, Deutsch, Russisch OmU. Jugendfrei.
Auszeichnungen: Art Cinema  Award, Berlinale; Bester Film, Schweizer Filmpreis u.v.a., http://www.heimatklaenge.ch

KIZ – Kino im Augarten, Friedrichgasse 24, 8010 Graz, Tel. 0316 / 82 11 86


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