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Styriarte 2008: Panta rhei
Mittwoch, 12. Dezember 2007
„Alles fließt, und nichts bleibt, als ob wir unser Schicksal herausfordern wollten" – mit diesen Worten eröffnete Mathis Huber die Präsentation des styriarte-Programms für das kommende Jahr (27. Juni bis 27. Juli).

Die Motive Vergänglichkeit und Wasser fließen und führen durch das Festival. „Wir werden vom Meer in bunten Bildern singen, malen, wie es die Komponisten vom Barock bis zur Gegenwart angeregt hat – in einer fließenden Kunst", so Huber.

 

 

Im Zentrum der styriarte 2008 steht die (vermutlich letzte) szenische Opernaufführung des langjährigen 79 Jahre alten Festival-Partners Nikolaus Harnoncourt, der hier erstmals als Dirigent und Regisseur fungiert: Mozarts Idomeneo. Gemeinsam mit Sohn und Co-Regisseur Philipp Harnoncourt entschied man sich für eine der Münchner Urfassung getreue Inszenierung, die auch das dort zu findende Ballett integrieren wird (1., 3., 8., 10., 12., 15. Juli, Helmut-List-Halle). Ein nicht zu übersehendes Element in Assoziation zum Meer wird sich übrigens in Form eines (im Anschluss an die Opernproduktion) in der Helmut-List-Halle errichteten Schiffes manifestieren, in dem Publikum – bis zu 1600 Personen – wie Konzertierende eine Woche lang Platz finden.

 

 

Den Motiven Zeit und Wasser gewidmet sind etwa die beiden Konzerte Am Ende der Zeit (2. Juli, Stefaniensaal), in dem der Pianist Pierre-Laurent Aimard gemeinsam mit Solisten des Chamber Orchester Of Europe das Quatuor pour la fin du temps von Olivier Messiaen zum Klingen bringen wird, und Wassermusik (3. Juli, Schloßbergbühne) mit Werken von Händel, Telemann und Vivaldi unter der Leitung von Alfredo Bernardini.

 

 

Meer der Antike. Mit Poseidons Rache (30. Juni) – Maximilan Schell liest aus Gustav Schwabs Sagen des klassischen Altertums, begleitet von Musik aus dem alten Griechenland – und den Langen Nächten des Meeres I und II (5. und 6. Juli) wird der musikalische Horizont durch Literatur zum Thema Meer erweitert. Zu den Lesenden zählen u. a. Erika Pluhar, Fritz Muliar, Otto Sander und Robert Stadlober.

Erwähnt seien noch die Produktionen Titanic (18. Juli, Seifenfabrik) und Fluch der Karibik (19. Juli, Stefaniensaal), hat das Meer doch auch seine Schattenseiten: Das Girardi Ensemble wird das Publikum in die letzten Stunden vor dem Untergang versetzen, Filmmusik von Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold, Ennio Morricone und John Williams wird an Meuterer und Piraten erinnern.

 

 

Schlussendlich wird man auch auf das Auftragswerk Flussleere – eine ironische Betrachtung der Heraklit’schen Vergänglichkeit – des Oberösterreichischen Komponisten Christian Schiller gespannt sein dürfen. Die Uraufführung wird am 27. Juli an der Murpromenade stattfinden.

 

Für die 30.000 erwarteten Besucher der insgesamt 45 Vorstellungen startete der Kartenverkauf am 1. Dezember. Weitere Informationen unter www.styriarte.at.

 

Annekatrin Kessler

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