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Leben und Arbeit von KünstlerInnen in der Steiermark |
Mittwoch, 12. Dezember 2007 | |
In einer von der Akademie Graz initiierten Umfrage unter in der Steiermark lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern wurden deren Wünsche, Bedürfnisse und Kritik vor allem hinsichtlich Arbeits- und Vermittlungsbedingungen beziehungsweise Ausstellungs- und Präsentationsmöglichkeiten erhoben. „Man hört immer wieder", stellt Dr.in Astrid Kury von der Akademie Graz fest, „man müsse nach Wien" um als KünstlerIn überleben zu können. Der Markt in der Steiermark sei zu klein, die Medien ignorierten den Kunstbetrieb und die „großen Institutionen setzen auf Künstler aus dem globalen Markt". Außerdem gibt es in Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs, keine Akademie für bildende Kunst, die jungen KünstlerInnen aus der Steiermark eine akademische Ausbildung ermöglicht und Anreiz für Studierende wäre, in die Steiermark zu kommen. Auf ungefähr dreihundert persönlich adressierte Aussendungen folgten fünfzig Rückmeldungen, die aufgrund kulminierender Antworten vorsichtig als repräsentativ interpretiert werden können, wenngleich die Ergebnisse nicht ganz überraschen und bei genauer Ansicht Meinungen und Befindlichkeiten eben dieser Zahl von KünstlerInnen ausdrücken, die sich bereit zeigten, auf die Umfrage zu antworten: So wünschen sich ein Großteil der Befragten mehr Subventionen aus öffentlicher Hand, um gemeinsame internationale Projekte zu ermöglichen und an Workshops teilnehmen zu können. Vermittlung und internationale Kontakte, geht aus den Rückmeldungen hervor, würden überwiegend auf Eigeninitiative oder über kleine Netzwerke zustande kommen. Zugleich sind viele der Befragten unzufrieden mit der Kontaktvermittlung in der Steiermark. Dagegen allerdings geben wiederum einige an, nicht zu wissen, an wen sie sich wenden sollen.
Mehr Mittel aus Gemeinden, Land und Bund. In diesem Sinn vielleicht aufschlussreich die Antworten auf Frage 2a des Katalogs: Welche Unterstützungen, die es erlauben, an größeren Projekten existenzabgesichert zu arbeiten (z.B. Stipendien, Ausschreibungen, Wettbewerbe, Preise) haben Sie in den letzten Jahren erhalten? 19 der Befragten antworteten mit Keine, 11 erhielten Unterstützungen der Kulturabteilung des Landes und des Kulturamts der Stadt Graz, Preisgelder erhielten vier, zwei wurden vom Bundesministerium gefördert, jeweils eine(r) wurde von Land Wien, Land Niederösterreich, der EU und von einer Kunstschule oder einem Verein unterstützt. Aus der Auswertung dieser Antworten durch die Bearbeiter der Umfrage geht nun hervor, dass einige der Befragten auch nicht um Unterstützung angesucht hätten, weil sie keine Bittsteller sein möchten, außerdem sei der Zeitaufwand für solche Ansuchen oft sehr groß. Die zusammengefassten Antworten der darauf folgenden Frage, von wem man sich Unterstützungen wünschte, ergeben aber wiederum, dass die Befragten sich überwiegend für mehr Mittel aus den Gemeinden, Land und Bund aussprechen. Weitere Wünsche betreffen Fortbildung und Hilfestellung bei Rechts- und Steuerfragen. Ausstellen möchte man vor allem in der Neuen Galerie, im Künstlerhaus, bei den Minoriten, im öffentlichen Raum oder an „gut frequentierten Orten". Der vollständige Fragenkatalog – bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht die Auswertung – ist unter www.akademie-graz.at einzusehen.
kultur steiermark Service Gesellschaft. In der letzten Ausgabe von KORSO haben wir bereits ausführlich über die Neuausrichtung der kultur steiermark Service Gesellschaft unter der Leitung von Mag.a Angelika Vauti-Scheucher berichtet. Als Servicestelle des Landes Steiermark ist die KSG Ansprechpartner und Vermittler für Öffentlichkeitsarbeit, Hilfestellung bei Rechts- und Steuerfragen, Fortbildung mit Programmen wie Kunst & Knete und Kultur & Konzept und internationale Vernetzungsprojekte. Die KSG führt außerdem eine Kulturträger- und Kulturortedatenbank über derzeit mehr als 900 Veranstaltungsorte und eine Listung aktueller Ausschreibungen. In einem kürzlich mit Mag. Michael Petrowitsch von der IG Kultur geführten, öffentlichen Gespräch stellte Vauti-Scheucher für kommendes Jahr Beratung und Vermittlung von EU-Projekten in Aussicht, zudem werden Synergien zum Dienstleistungsangebot der freien Szene wie IG Kultur oder Kultur in Graz angestrebt. Wenzel Mraček
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