„Hier und jetzt die Stimme erheben" schreibt der Kunstverein <rotor> als Motto nicht nur der aktuellen Ausstellung auf seine Fahnen. In einem auf drei Jahre anberaumten Projekt widmen sich die Masterminds Margarethe Makovec und Anton Lederer einem Thema von internationaler Relevanz unter internationaler Beteiligung von KünstlerInnen, TheoretikerInnen und AktivistInnen. Eine erste Konferenz unter dem Titel Künstlerische und aktivistische Strategien zur Sichtbarmachung von Menschenrechten fand Anfang Dezember statt (siehe nebenstehender Artikel).

Die laufende Ausstellung in den Räumen der neuen <rotor>-Zentrale in der Grazer Volksgartenstraße versammelt Positionen von acht KünstlerInnen bzw. Kollektiven zum Thema. Nasan Tur (Frankfurt am Main) beispielsweise stellt – auch zum Verleih – Backpacks, Basisausrüstungen für Redner, Demonstranten, Saboteure und Fans zur Verfügung. NRONVIAGDPIOVSAA/2007, inzwischen nicht nur in Graz, sondern auch in Ohio ansässig, sind mit den im Grazer Raum nicht mehr ganz unbekannten Stickern vertreten. Von Oliver Ressler stammt eine Videoinstallation, in der er sich unter dem Titel Fly Democracy mit Angriffskriegen auseinandersetzt, die der Errichtung demokratischer Regierungen dienen sollen und offiziell nicht in Verbindung mit vorhandenen Rohstoffressourcen zu bringen sind. Die sich entwickelnde Immobilienspekulation seit der Unabhängigkeit Litauens thematisieren Nomeda & Gediminas Urbonas aus Vilnius, während der Albaner Adrian Paci Fotografie als Metapher für die von Bürgern nicht genützte Möglichkeit versteht, auf ihre Diskriminierung durch staatliche Institutionen aufmerksam zu machen.