Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
bfi Steiermark - Lebensbegleitendes Lernen auf europäischer Ebene
Mittwoch, 12. Dezember 2007
Seit dem 01.12.07 übernimmt das bfi Steiermark die Projektleitung für das zweijährige EU-Grundtvig-Projekt „IANUS - European Guidelines for Later Learning in Intergenerational, Intercultural and ICT-based Settings". Grundtvig verfolgt das Ziel, die Qualität und die europäische Dimension der Erwachsenenbildung zu verbessern und den europäischen BürgerInnen verstärkten Zugang zu Möglichkeiten des lebensbegleitenden Lernens zu verschaffen

Insgesamt sind neben dem bfi-Steiermark Bildungsinstitute und universitäre Einrichtungen aus neun europäischen Ländern (Schweden, Großbritannien, Irland, Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, Polen und Slowenien) für die erfolgreiche Durchführung des Projektes „IANUS" bis Ende November 2009 verantwortlich. Alle Partner sind vom bfi Steiermark zum Kick-off-Meeting am 25. und 26. Januar 2008 nach Graz eingeladen. Mit Projektleiterin Dr.in Kathrin Krämer vom bfi Steiermark sprach Manfred Unterholzer für KORSO über Zielsetzungen und Schwerpunkte des Projektes.

 

 

Worauf zielt IANUS ab, bzw. welche Kernfrage stellt sich?

Da überraschenderweise bisher kaum allgemein akzeptierte Konzepte des erfolgreichen lebenslangen Lernens und dementsprechende Lehrmethoden entwickelt worden sind, zielt IANUS darauf ab, die Schlüsselfaktoren lebenslangen Lernens zu eruieren, und zwar insbesondere in generationenübergreifender, interkultureller und EDV-unterstützter Lernumgebung. Kernfrage ist, inwieweit diese Schlüsselfaktoren in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedlich entwickelt sind und welche Auswirkungen sie bereits auf die Entstehung innovativer pädagogischer Konzepte für heterogene Lerngruppen gehabt haben.

 

 

Was soll mit IANUS erreicht werden?

IANUS versucht mit der Entwicklung innovativer Konzepte und der Festlegung langfristiger Qualitätsstandards im Bereich „Lebenslanges Lernen" insbesondere arbeitslose Frauen und Männer über 50, Geringqualifizierte und MigrantInnen bei ihrer Arbeitssuche zu unterstützen. Das übergeordnete Ziel ist demnach die Verbesserung von Weiterbildungsmaßnahmen für die sehr heterogene Zielgruppe. Um mit den modernen Herausforderungen am Arbeitsmarkt auf Dauer zurechtzukommen, setzt man bei den methodisch-didaktischen Kompetenzen der TrainerInnen und dem Management der Trainingsaktivitäten insbesondere für die Zielgruppe 50+ an.

 

 

Wie soll das geschehen?

Sechs Skype-Konferenzen werden allein während der ersten sechs Monate des Projekts abgehalten, um sicher zu stellen, dass die Projektpartner ihre jeweiligen unterschiedlichen, landesspezifischen Erkenntnisse im generationenübergreifenden, interkulturellen Bereich austauschen. Darüber hinaus werden bis November 2009 Tagungen in Österreich, Stockholm und Bialystock (Polen) stattfinden.

 

 

Was genau wird erarbeitet?

Einerseits werden IT-Richtlinien für die pädagogische, generationenübergreifende Arbeit mit der Zielgruppe erstellt. Diese Richtlinien werden in Form von Broschüren veröffentlicht und zielen auf die Weiterentwicklung bereits gewonnener Erkenntnisse im Bereich EDV-Kompetenz von arbeitslosen Frauen und Männern über 50 sowie arbeitssuchenden MigrantInnen ab. Unter anderem werden bereits in EU-Projekten entwickelte Techniken im Bereich E-learning für gegenwärtige Weiterbildungsmaßnahmen aufbereitet und europaweit zugänglich gemacht. Andererseits werden neue Standards im Organisationsumfeld von Weiterbildungsmaßnahmen, sowie im Bereich Coaching und in der pädagogisch-psychologischen Betreuung gesetzt. Es gilt, diesbezügliche best-practice-Beispiele in Europa zu verbreiten, bestehende Forschungsansätze und Projektergebnisse zu analysieren und zu evaluieren sowie neu erworbene Kenntnisse in einem allgemein anerkannten Kriterienkatalog für erfolgreiche Maßnahmen im Bereich lebenslanges Lernen festzulegen.

 

 

Welche Ergebnisse sind zu erwarten?

• die Schlüsselfaktoren lebenslangen Lernens werden europaweit eruiert und dementsprechende Handlungsaktivitäten gesetzt,

• Entwicklung von Handbüchern mit methodisch-didaktischen, pädagogisch-psychologischen und organisatorischen Richtlinien für Weiterbildungsanbieter auf Management- und Trainer-Ebene,

• Entwicklung eines Konzepts für einen Management- und TrainerInnen-Workshop,

• Testen der Projektergebnisse in einer Pilotphase mit Projektmanagern und TrainerInnen,

• Evaluierungsbericht für jede Pilotphase mit Verbesserungsvorschlägen,

• Implementierung der Richtlinien und Qualitätsstandards in Weiterbildungsinstituten,

• Übersetzung der Richtlinien und Handbücher in die Sprachen aller Projektpartner,

• Vorbereitung und Durchführung von einem „National Awareness Day" in jedem Partnerland, um auch auf nationaler politischer Ebene die Bedeutsamkeit des lebenslangen Lernens zu forcieren und die Projektergebnisse unterschiedlichen Institutionen zur Verfügung zu stellen,

• Durchführung einer „Awareness Conference" in Graz mit der zusammenfassenden Präsentation aller, in ganz Europa gewonnenen Ergebnisse.

 

 

Weitere Informationen unter:
www.bfi-stkm.at oder europe@bfi-stmk.at

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