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Meisterwerke von Johann Georg Platzer in der Alten Galerie |
Samstag, 10. November 2007 | |
Zu Lebzeiten waren die Gemälde des aus Südtirol stammenden Johann Georg Platzer (1704-1761) in adeligen und bürgerlichen Kreisen hoch begehrt. Die überwiegend auf Kupfer gemalten Ölbilder zeichnen sich durch enorme Präzision und leuchtende Farbgebung aus, sie gelten als Beispiele virtuoser Feinmalerei des Rokoko. Dem Kurator und Leiter der Alten Galerie am Landesmuseum Joanneum, Ulrich Becker, ist es gelungen, dieses Werk „gemalter Luxusindustrie und Schatzkunst" anhand von 40 Exponaten aus der Sammlung der Alten Galerie, ergänzt durch Leihgaben der Alten Pinakothek München, des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, der Schloss Fuschl Collection, der staatlichen Sammlung Dresden und des Tiroler Landesmuseums, in solcher Überschau erstmals zu versammeln. Obwohl auf dem Kunstmarkt hoch gehandelt, sind Platzers Gemälde, die für Becker eine „Synthese der europäischen Malerei des Kleinformats zu ihrer Zeit" darstellen, von der kunsthistorischen Forschung bisher kaum beachtet worden. Unter anderem ist das auch der Grund, weshalb in der nach Themen geordneten Schau die exakte zeitliche Zuordnung einzelner Bilder nicht ausgewiesen werden konnte.
Schritt zu neuer Malerei. Deutlich wird aber die nach Aufträgen und Sammlern orientierte inhaltliche und Formatausrichtung, die gegenüber barocker Prachtentfaltung nun auf die Privatsphäre angelegt ist, auf Behaglichkeit und Bequemlichkeit, gleichwohl aber repräsentative Funktion für ihre Besitzer erfüllt. Dementsprechend die Themen, die in Platzers Malerei und Bildprogrammen scheinbar leichtfüßiges und sinnliches Lebensgefühl vermitteln und ein Spektrum zwischen Gesellschaftsbild – mit durchaus ironischen und witzigen Elementen – bis zur Welt des Glaubens und jener der antiken Götter behandeln. Hinzu kommen Darstellungen des Künstlerlebens und Atelierszenen mit deutlichem Erzählcharakter um bildungsrelevante Fragen zwischen Akademie und freischaffendem Künstlerdasein, die schon an romantische Malerei und ihre Klischees denken lassen. Deutlich wird aber die nach Aufträgen und Sammlern orientierte inhaltliche und Formatausrichtung, die gegenüber barocker Prachtentfaltung nun auf die Privatsphäre angelegt ist, auf Behaglichkeit und Bequemlichkeit, gleichwohl aber repräsentative Funktion für ihre Besitzer erfüllt. Dementsprechend die Themen, die in Platzers Malerei und Bildprogrammen scheinbar leichtfüßiges und sinnliches Lebensgefühl vermitteln und ein Spektrum zwischen Gesellschaftsbild – mit durchaus ironischen und witzigen Elementen – bis zur Welt des Glaubens und jener der antiken Götter behandeln. Hinzu kommen Darstellungen des Künstlerlebens und Atelierszenen mit deutlichem Erzählcharakter um bildungsrelevante Fragen zwischen Akademie und freischaffendem Künstlerdasein, die schon an romantische Malerei und ihre Klischees denken lassen. Die Gemälde des auch mit Graz verbundenen Johann Georg Platzer stellen somit einen wichtigen Schritt im historischen Prozess der Verbürgerlichung dar, der in der Folge auch zu einer neuen Malerei führen sollte.
Delikatesse der Malerei. Meisterwerke von Johann Georg Platzer ist in der Alten Galerie im Schloss Eggenberg bis zum 13. Jänner 2008 zu sehen. Weitere Informationen unter www.museum-joanneum.at. ist in der Alten Galerie im Schloss Eggenberg bis zum 13. Jänner 2008 zu sehen. Weitere Informationen unter www.museum-joanneum.at. Wenzel Mraček
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