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Turku (Åbo) - "Wiege der finnischen Kultur" |
Samstag, 10. November 2007 | |
kloos up Luise Kloos blickt auf internationale Kulturereignisse „Turku in Flammen" ist das Motto für die Europäische Kulturhauptstadt 2011. Damit spielt die Stadt auf die zahlreichen Brandkatas-trophen an, von denen sie immer wieder heimgesucht wurde. Von der Gründung im 13. bis ins 19. Jahrhundert war Turku die wichtigste Stadt Finnlands und sie gilt als „Wiege der finnischen Kultur". Vor Turku liegt eine einzigartige Schärenregion mit rund 25.000 Inseln, einer der schönsten Archipele der Welt. Den besonderen Charme der Stadt genießen BesucherInnen bei einem Spaziergang von der Domkirche zur Burg – den beiden Wahrzeichen Turkus – entlang des Flusses Aurajoki: Hier reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die andere. Der Dom zu Turku und die Burg aus dem Jahr 1280 sind die bedeutendsten nationalen Schätze Finnlands. Aber auch die zeitgenössische Kunst hat in Turku ihren prominenten Platz: Die KünstlerInnengruppe Titanik betreibt Galerie und Atelierhaus und öffnet sich in „Artists in Residence"-Projekten auch dem internationalen Austausch. Mit dem künstlerischen Leiter Reino Koivula ist Titanik für 2011 ein wichtiger Partner in den Vorbereitungen für die Kulturhauptstadt. Zahlreiche Theater und Museen präsentieren das historische und zeitgenössische Kunstschaffen, dem Komponisten Jean Sibelius ist ein eigenes Museum gewidmet und die beiden Musiker M.A. Numminen & Pedro Hietanen kann man „zufällig" in einem Club erleben. Die finnische Geschichte des 20. Jahrhunderts ist jedoch kaum aufgearbeitet. Durch den verheerender Brügerkrieg, die ständige Bedrohung durch den Nachbarn Russland und die Beherrschung durch Schweden über 600 Jahre hat sich eine eigenwillige kulturelle Identität entwickelt. Die alten Mythen und der Wille zur „Excellence" spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die kulturellen Minderheiten genießen in Finnland unterschiedlichen Respekt. Bis heute sind die Samen eine wenig geschätzte Minderheit, jedoch erfährt ihre Musik eine starke öffentliche Wahrnehmung. Die schwedische Minderheit hat dagegen viele Rechte: schwedische Theater, Universitäten und Zeitungen und eine eigene politische Partei. Am Ende des 20. Jahrhunderts hat Finnland durch den Fall des kommunistischen Imperiums eine große Wirtschaftskrise erfahren. Plötzlich war der große Auftraggeber Russland verschwunden und Finnland hatte über Nacht einen hohen Prozentsatz an Arbeitslosen. Diese Wirtschaftskrise ist überwunden. Heute ist das Land in den Bereichen Design, High Tech, Film, Musik, Sport, Bildung und Biotechnologie international im Spitzenbereich vertreten. Die renommierten Filme Aki Kaurismäkis haben häufig Schicksale von gesellschaftlichen Außenseitern in städtischen Zentren wie Helsinki zum Thema. Sie sind nicht nur für sparsame Dialoge, sondern auch für ihren skurril-lakonischen Humor bekannt, der den Menschen in Finnland eigen ist. Abschließend sei noch erwähnt, dass NUROPE (Nomadische Universität) ihre Heimat in der Åbo Akademi in Turku hat. Luise Kloos - www.luisekloos.at
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