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"Wir bringen die Ergebnisse der verschiedenen Wissenschaften miteinander in Dialog" |
Donnerstag, 18. Oktober 2007 | |
Die Disziplin der Interdisziplinarität findet einen Platz an der Karl-Franzens-Universität Graz: Am 24. Oktober wird das Zentrum für Kulturwissenschaften eröffnet. Den strengen Kanon der Wissenschaften aufzubrechen, Erkenntnisse anderer Disziplinen zu berücksichtigen und fruchtbar anzuwenden – und dies alles unter Einbeziehung der historischen und gesellschaftlichen Dimension wissenschaftlichen Handelns: Dieser oft in Sonntagsreden geäußerte und im universitären Alltag wenig eingelöste Anspruch soll nun an der Grazer Uni verankert werden. Drei Wissenschafterinnen – die Historikerinnen Dr.in Heidrun Zettelbauer und Dr.in Heidemarie Uhl und die Germanistin Dr.in Hildegard Kernmayer – haben die Initiative für ein „Zentrum für Kulturwissenschaften" ergriffen.
Was soll das neue Zentrum leisten, fragte KORSO. Kernmayer: „Wir bringen die Ergebnisse der zumeist gegeneinander abgeschotteten Disziplinen aus dem Bereich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften zu deren gemeinsamem Nutzen miteinander in Dialog – ohne dabei eine neue Metawissenschaft begründen zu wollen – und fördern und ermöglichen so die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Und wir richten – ganz im Sinn der ,cultural studies‘ – den Blick über die Universität hinaus, um die Produktion von Wissen über den akademischen Kontext hinaus in konkreten Situationen nutzbar zu machen." Zettelbauer nennt ein konkretes Beispiel: „Wir haben ein Projekt zum Thema ,Migration‘ eingereicht, an dem die Germanistik, die Translationswissenschaften, die Erziehungswissenschaften und die Geschichte beteiligt sind – und auch außeruniversitäre Institutionen wie de Flüchtlingsbetreuungsverein ZEBRA." Das Ziel: „Die Wissensbasis im Bereich Migration soll erweitert werden; in der Praxis heißt das, dass wir jenen, die mit MigrantInnen arbeiten, neue Hilfsmittel an die Hand geben werden." Finanziert werden soll das neue Zentrum vorrangig über Drittmittel.
Den Festvortrag bei der Eröffnung hält Prof. Hartmut Böhme von der Berliner Humboldt-Universität zum Thema „Transversale, Netz und Konstellation: Die Kulturwissenschaft und die Disziplinen." Cs
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