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Feistritzwerke: Wärmepumpe der neuesten Generation in Betrieb
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Die Feistritzwerke-STEWEAG GmbH in Gleisdorf leisten wieder einmal Pionierarbeit im Umweltbereich: Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes „Groundhit – Raumwärme aus der Erde“ wurde erstmalig in Österreich eine besonders innovative Wärmepumpe installiert und nun getestet – und zwar im Betriebsgebäude der Feistritzwerke.

Mit dieser Wärmepumpe können statt der bisher erreichten 60° Celsius Heizungs-Vorlauf-Temperaturen nun Vorlauftemperaturen bis 80° Celsius erzielt werden. „Der Vorteil dabei ist, dass auch Heizkörper, die mit einer höheren Vorlauftemperatur als 60° C betrieben werden müssen, an diese Wärmepumpe angeschlossen werden können“, sagt Feistritzwerke-Direktor Ing. Walter Schiefer. Dabei hat diese „Hochtemperatur-Wärmepumpe“ auch eine Arbeitszahl 3. Das bedeutet, dass zwei Drittel der Heizenergie kostenlos von der Erde (Erdwärme) kommen und nur ein Drittel mit Strom betrieben werden muss. „Trotz der hohen Temperatur brennt der Kunde also nicht aus“, schmunzelt Schiefer.

Mit dieser neuesten Entwicklung wurde eine Wärmepumpe gebaut, die in der Lage ist auch für die Wärmeversorgung in vielen bestehenden Häusern eingesetzt zu werden. Eine Nachrüstung bei bestehenden Heizungsanlagen ist nun möglich und damit kann umweltfreundlich Raumwärme mit Hilfe der Erdwärme erzeugt und CO2 eingespart werden.

Zu zwei Drittel gratis. Was ist für den Betrieb einer solchen Wärmepumpe notwendig? Nicht mehr als bei den bisher verwendeten. Für den Betrieb der bei den Feistritzwerke-STEWEAG eingesetzten Wärmepumpenanlage wurden
2 Bohrungen mit einer Tiefe von je 90 Metern und eine mit einer Tiefe von 75 Metern (die Gesamtlänge der Sonden beträgt somit 255 Meter) vor dem Betriebsgebäude niedergebracht. In die Bohrungen sind Schläuche eingeführt und in diesen befindet sich eine frostsichere Flüssigkeit. Die Schläuche sind in einem geschlossenen Kreislauf mit der Wärmepumpe verbunden und in den Schläuchen zirkuliert das frostsichere Wasser. Durch die Erdwärme wird die Flüssigkeit erwärmt und in der Wärmepumpe erfolgt die Aufheizung des Wassers der Zentralheizung für das Firmenbetriebsgebäude auf zirka 80 Grad Celsius. Man braucht also nur für ein Drittel der Heizwärme Strom, zwei Drittel bekommt man kostenlos von der Erde.



Kompetente Partner. Partner der Feistritzwerke-STEWEAG GmbH sind bei diesem innovativen Forschungsprojekt die Geoteam Ges.m.b.H. unter Universitätsprofessor Dr. Johann Goldbrunner in Gleisdorf, das Centre for Renewable Energy Sources (CRES) unter Dr. Karytsas in Griechenland und die Firma Compagnie Industrielle d‘Applications Thermiques (CIAT) aus Frankreich. Im September ist diese Wärmepumpe in Betrieb gegangen und sie liefert bereits die gewünschte Wärme im Betriebsgebäude der Feistritzwerke STEWEAG.



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