Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
ValorVIP Konferenz in Graz
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Am 20. und 21. September 2007 fand in Graz, Österreich, im Rahmen des EU-geförderten Leonardo da Vinci Projekts ValorVIP eine international besetzte Konferenz zum Thema Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen statt. Unter Federführung des bfi Steiermark trafen sich über 50 Expertinnen und Experten aus sieben europäischen Ländern. „Das Know-how des bfi bei großen internationalen Projekten wird europaweit geschätzt.“, so bfi-Geschäftsführer Wilhelm Techt.

Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz. Der Vormittag des ersten Konferenztages stand ganz im Zeichen von Reden und Ansprachen. Dr.in Margareta Steiner, Leiterin des Bundessozialamtes in der Steiermark, berichtete in ihrem Referat eindrucksvoll über Beispiele gelungener Integration behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren über staatliche Möglichkeiten, Strategien und Projekte zur Erreichung des zentralen Ziels: Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz.



Die gesamte Gesellschaft profitiert. In einer sehr emotionellen und packenden Rede sprach Peter Brass von der European Blind Union über die Ausbildungssituation von blinden und sehbehinderten Menschen in Europa. Beginnend mit der Primär- und Sekundärausbildung, über die Universitätsausbildung bis hin zum lebensbegleitenden Lernen gab Brass einen mit vielen Beispielen angereicherten Abriss über die europäische Situation. Sir John Wall, Mitglied des Britischen Oberhauses und ehemaliger Anwalt und Richter, sprach über die Bedeutung von Erwerbstätigkeit, sowohl für angestellte als auch für selbstständige blinde und sehbehinderte Menschen. Er betonte, dass nicht nur Menschen mit Behinderung davon profitierten, sondern letztendlich auch die Gesellschaft insgesamt. Schließlich berichtete Morten Tollefsen aus Norwegen eindringlich über seine eigenen Erlebnisse bei der Suche nach einer angemessenen Aufgabe. Aus der Sicht eines Betroffenen schilderte Tollefsen sehr persönlich und mit viel Humor seinen Werdegang vom Angestellten im öffentlichen Dienst zum erfolgreichen Unternehmer.



Synergieeffekt durch Zusammenarbeit. Am zweiten Konferenztag zogen sich die KonferenzteilnehmerInnen in Workshops zurück, in denen sie sich intensiv mit dem Thema Barrierefreiheit und IT, Sprache, Mobilität, Lernumfeld und organisatorisches Umfeld auseinandersetzten. Die Arbeit in den Workshops und die positive Resonanz aller Teilnehmerinnen machten deutlich, dass die präsentierten Projekte sehr zielgerichtet die Problematik der Integrationsverbesserung blinder und sehbehinderter Menschen in Beruf und Gesellschaft verwirklichen. Dabei bietet die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene einen erheblichen Synergieeffekt sowie die Erreichung transferierbarer Projektergebnisse und Produkte. Diese können von anderen Unternehmen verwendet und unter Einhaltung der üblichen Urheberschutzrechte auf die eigenen Bedürfnisse oder Zielgruppen angepasst weiterentwickelt werden. Nicht zuletzt dieses Angebot der Nutzbarkeit sollte auf der Konferenz vermittelt werden.

» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >