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… wenn der Koren wieder da wäre – Hommage à Hanns Koren |
Dienstag, 11. September 2007 | |
Wilhelm Hengstler: Hanns durch die Zeit. Hommage. Weitra: Bibliothek der Provinz 2007. Beigelegt ist die Film-DVD unter ISBN 978-3-85252-807-6 (24,- Euro); ohne DVD unter ISBN 978-3-85252-837-3, 15,- Euro Als Beitrag zum Hanns-Koren-Bedenkjahr auszeit im Vorjahr – der große steirische Kulturpolitiker wäre 100 Jahre alt geworden – schrieb der Grazer Autor und Filmemacher Wilhelm Hengstler das Drehbuch und führte die Regie bei dessen Verfilmung unter dem Titel Hanns durch die Zeit. Hanns Koren, der von Bruno Kreisky als „wichtigster Kulturpolitiker der Zweiten Republik“ gewürdigt wurde, war Initiator der Trigon-Biennalen, des Steirischen Herbst, der Steirischen Akademie, der Landesausstellungen und Vorstand am Grazer Volkskundeinstitut. Als Landeskulturreferent von 1957 bis 1970 und darüber hinaus war er unermüdlicher Mentor in Agenden von Kunst und Kultur und ein „Brückenbauer“ (Kurt Wimmer) zwischen Tradition und Progression. In Hengstlers Film trifft der so plötzlich wie selbstverständlich zurückgekehrte – woher auch immer – Hanns Koren, verkörpert durch seinen Sohn Erhard Ishwara, auf den jungen Architekten Viktor Honneth (Stefan Wancura). Bei einem Essen in der zum Restaurant umgestalteten Kulisse des Forum Stadtpark unterhalten sich die beiden in einem ernsthaft ironischen Dialog über ihre Sicht der Zeitläufte, über Politik und Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft unserer, wenngleich fiktiven, Gegenwart. Im Verlag Bibliothek der Provinz ist nun Wilhelm Hengstlers Drehbuch als Hanns durch die Zeit. Hommage erschienen, dem der Film als DVD beigelegt ist. „Im Großen und Ganzen“, leitet der Autor ein, „entspricht der Text dem realisierten Film“. Allerdings handelt es sich hier um den ungekürzten Urtext, der in Hinblick auf ein „lebendigeres Spiel“ für die Verfilmung gelegentlich gekürzt worden war. Zudem ist die jetzt vorgelegte Buchfassung um Szenen erweitert, die im Paradies spielen und erst nach Fertigstellung des Films geschrieben wurden. Das Paradies befindet sich skurrilerweise in den Verkaufsräumlichkeiten des Klavierhauses Fiedler am Eisernen Tor, wo ein „Putzengel“ zugange ist und Hanns über das „Unglück der Welt nach Pascal“ philosophiert, über Pixelwesen, künstliche Menschen und Euklids „verblassende Geometrie“, um sich im selben Atemzug über einen zu lauten Staubsauger zu mokieren. – Insgesamt eine ironisch kritische und dazu kurzweilige Bestandsaufnahme gegenwärtiger Verhältnisse um die Kunst in der Kultur. wm
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