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Siemens legt Schiene für das virtuelle Fahrzeug
Montag, 10. September 2007
Die Siemens Transportation Systems (STS) steigt beim steirischen Kompetenzzentrum „Virtual Vehicle“ (ViF) ein und erhöht damit die Kompetenzen des Forschungsschwerpunkts im Schienensektor. Die strategische Zusammenarbeit der TU Graz mit renommierten Industriepartnern wie AVL List, Magna und MAN erfährt dadurch eine weitere Stärkung und erhöht die Attraktivität des Forschungsstandortes.

Neue Eigentümerstruktur. Das Kompetenzzentrum der TU Graz ViF verbindet als F&E-Plattform mit derzeit rund 100 Mitarbeitern so unterschiedliche Disziplinen wie Mechanik, Thermodynamik, Strömungsmechanik, Virtuelles Engineering, Virtuelle Produktion sowie Elektrik/Elektronik und Rail Systems. Als Eigentümer des ViF firmieren nach dem neuen Stand der Dinge die TU Graz (40 Prozent), AVL List GmbH und Magna Steyr Fahrzeugtechnik (je 19 Prozent), Joanneum Research (10 Prozent) und STS (12 Prozent).

Simulationen sparen Entwicklungszeit. In einem multidisziplinären Ansatz strebt das ViF mit seinen Partnern „die Gesamtfahrzeug-Analyse und Systemoptimierung an, die auch für Schienfahrzeuge optimal Anwendung finden kann“, wie ViF-Geschäftsführer Dr. Jost Bernasch hervorhebt. Für den Geschäftsführer von Siemens Transportation Systems, DI Andreas
Gerstenmayer
, erfolgt damit der Einstieg in eine Schlüsseltechnologie, der eine drastische Verkürzung der Entwicklungszeiten und damit bedeutende Kosteneinsparungen erlaubt: „Gerade auf dem Schienensektor, wo Laufzeiten von mehr als dreißig Jahren die Regel sind, ermöglich die Simulation eine schnelle Umsetzung von neuen Technologien.“

Umweltschonende Technologien im Focus. Erklärtes Ziel ist es, ab 2008 das ViF mit dem Akustik Kompetenzzentrum (ACC) der TU zu verschmelzen und unter dem K2-Titel Mobility – Sustainable Vehicle Technologies zu einem der führenden Forschungszentren Europas zu machen. Dabei steht die Entwicklung möglichst umweltfreundlicher Fahrzeuge und Antriebstechnologien im Vordergrund, so Bernasch, „angestrebt werden die Reduktion des CO2-Ausstoßes, mehr Sicherheit, verringerte Emissionen und effiziente Simulationen, die den Bau von Prototypen überflüssig machen“.

Verdoppelung der Forschungsmittel. Die Chancen für eine Aufwertung zum K2-Zentrum im Rahmen des neuen Forschungsförderungsprogramms COMET werden von den beteiligten Partnern sehr zuversichtlich eingeschätzt, weil ein „äußerst hohes Comittment der Industriepartner in Form von bereitgestellten Forschungsgeldern“ bereits vorhanden sei, betonte TU-Vizerektor DI Dr. Johann Theurl. Damit werde eine Verdoppelung der Forschungsmittel auf 13 Mio Euro jährlich wie auch des Mitarbeiterstandes auf über 200 Fachkräfte mittelfristig für das avisierte K2-Zentrum umsetzbar.

Josef Schiffer

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