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25 Jahre WOGE |
Montag, 10. September 2007 | |
Erste sozialpädagogische WG der Steiermark feiert Jubiläum Viele etablierte steirische Sozial- und Jugendeinrichtungen feier(te)n in diesem Jahr das 20- oder 25jährige Bestehen. Basierend auf Vorarbeiten aus den späten 70er Jahren entwickelten engagierte SozialarbeiterInnen Anfang der 80er Jahre mittels Vergleichsstudien aus anderen Ländern und Bundesländern neue, lebensnahe Konzepte und es gelang, PolitikerInnen von der Notwendigkeit der Umsetzung zu überzeugen. So entstand auch die sozialpädagogische Wohngemeinschaft WOGE, wo am 14. September mit einem Fest das 25-Jahr-Jubiläum gefeiert wird. „Die Idee war, kleine Wohneinheiten zu bilden, um familienähn- liche Situationen zu schaffen. Also weg von der Struktur des Heimes“, so Mag.a Marlis Winterleitner, seit sieben Jahren Leiterin der WOGE, Jugend am Werk. „Die Initiative ging von einer Aktivgruppe von SozialarbeiterInnen aus, die bei der Enquete „Neue Wege in der Jugendwohlfahrt“ 1981 im Rosenhof ein Konzept für sozialpädagogische Wohngemeinschaften präsentierte. Es wurde der ‚Verein zur Förderung sozialpädagogischer WGs’ gegründet und es gelang, zuständige PolitikerInnen von der Konzeptumsetzung zu überzeugen“, erinnert sich Dr. Walter Perl, Fachbereichskoordinator Jugendwohlfahrt bei Jugend am Werk. Langzeit-Soziallandesrat Josef Gruber gab 1981 grünes Licht für die Errichtung einer sozialpädagogischen Wohngemeinschaft in Graz und 1982 konnte mit der Arbeit begonnen werden. Koeduktation und Doppelbetreuung. Neu waren vor 25 Jahren sowohl die Koedukation der Jugendlichen wie auch die Doppelbetreuung, d. h. die Betreuung durch jeweils eine Frau und einen Mann. „Mit diesem Betreuungssystem wurde dann auch in anderen WGs und auch in Heimen gearbeitet. Inzwischen gibt es wieder Tendenzen hin zu ‚nur’ Mädchen- oder ‚nur’ Jungen-WGs.“, erklärt Perl. In der WOGE ist man vom fachlichen Zugang der Koedukation und Doppelbetreuung überzeugt. „Uns ist dieses Betreuungssystem ganz, ganz wichtig. Alle Jugendlichen brauchen vor allem positive männliche Identifikationsfiguren. Positive Frauenfiguren gibt es in fast jeder ‚Karriere’. Wenn es nicht die Mutter ist, dann ist es die Oma, die Tante, die Lehrerin, die Kinderbetreuerin, oder die Nachbarin“, berichtet Winterleitner. Für Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, deren Erziehungsberechtigte, aus welchen Gründen auch immer, die Erziehungsaufgaben nicht (mehr) erfüllen können, ist die WOGE offen. Einzugsgebiet ist Österreich, hauptsächlich sind es steirische und immer wieder auch Kärntner Jugendliche. Derzeit wohnen acht Jugendliche im zweckmäßig aber durchaus gemütlich eingerichteten Einfamilienhaus in St. Peter und werden von sechs Fachkräften (fünf Dienstposten) rund um die Uhr betreut. „Wir arbeiten im Turnusdienst, wobei nur drei Stunden täglich Doppeldienstzeiten möglich sind, was für die einzelnen BetreuerInnen manchmal sehr kraftraubend sein kann“, erzählt Winterleitner, die als Leiterin nicht vom Betreuungsdienst freigestellt ist. „Unsere Aufgabe ist es, zu erziehen. Und wir erziehen sehr klar. Wir vermitteln den Jugendlichen, dass sie es Wert sind, geliebt zu werden. Das ist nicht selten eine Kunst und dazu bedarf es von Seiten der BetreuerInnen neben fundierten Ausbildungen auch einer gefestigten Persönlichkeit mit idealerweise schauspielerischem Talent und sehr viel Humor“, fasst Winterleitner die Aufgaben und Anforderungen an das multiprofessionelle Team der WOGE zusammen. ds Jugend am Werk Steiermark GmbH, Sozialpädagogische Wohngemeinschaft WOGE Dammweg 2, 8042 Graz, Tel: 0316/ 472593, Fax: 0316/ 472593 - 4, www.jaw.or.at
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