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Biomasse – Prioritäten für die Energiequelle der Zukunft
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland
Montag, 13. März 2006
ImageSeit mehr als 25 Jahren werben die heimischen Biomasse-Pioniere, angeführt von Dr. Heinz Kopetz, für die energetische Nutzung von Holz, Biogas und Pflanzenöl – erst die gegenwärtige Energiekrise bewirkt durch teures Erdöl und die Unsicherheit der Erdgasversorgung ein gesellschaftliches Umdenken zugunsten nachwachsender Ressourcen.

Bester Beweis dafür: Eine kürzlich im Raiffeisenhof abgehaltene Biomasse-Fachtagung der Landwirtschaftskammer Steiermark lockte mehr als 400 Interessenten an, die sich im überfüllten Vortragssaal einfanden. Auf der Agenda standen Strategien für die zukünftigen Einsatzgebiete von Biomasse als Energieträger. Zahlreiche Experten beleuchteten dabei die Perspektiven für die einzelnen Bereiche, wie Wärme, Strom und Treibstoffe. Bewertet wurden auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Möglichkeiten der Biomasseproduktion auf Ackerland und im Wald.

Fossile und atomare Sackgassen. „Die Rahmenbedingungen für Biomasse sind günstig wie selten zuvor", betonte der Ökonom Prof. Stefan Schleicher, „die Ölförderung hat ihr Maximum erreicht und der weltweite Klimawandel erfordert dringend eine Einschränkung der CO2-Emissionen". Auch die Atomenergie kann dieses Dilemma nicht lösen, decken die existierenden 400 Kernreaktoren nur knapp 4% des weltweiten Energieverbrauchs, während sich nur rund 25 weitere in Bau oder Planung befänden.
Als Alternative bieten sich dezentrale Energieversorgungskonzepte an, die auf der Basis von nachwachsenden Energien echte Zukunftschancen für die Europäische Union bieten. Außerdem trägt Biomasse dazu bei, die Abhängigkeit von Energieimporten zu senken. Dies gilt auch für den Ersatz von fossilen Treibstoffen durch Pflanzenöl und Biogas, wie DI Manfred Wörgetter vom Francisco Josephinum Wieselburg hervorhob: „Daher muss auch die Rohstoffbasis aus dem heimischen Anbau entscheidend vergrößert werden."

Klare Prioritäten für Wärme und Biogas. „Auch Biomasse ist letztlich nur begrenzt verfügbar", mahnte Heinz Kopetz in der Zusammenfassung der Ergebnisse: „Daher gilt es, die landwirtschaftlichen Flächen optimal zu nutzen." Die Sinnhaftigkeit des Einsatzes der einzelnen biogenen Energieträger hängt nicht nur von ihrer wirtschaftlichen Rentabilität, sondern auch von den Faktoren ihrer Umweltbilanz ab.
Daher sind aus seiner Sicht die Wärmeversorgung aus Biomasse sowie der Einsatz von Biogas als Treibstoff klar zu favorisieren, während die Stromerzeugung aus Biomasse vorerst nur sekundären Rang hat. „Dabei muss jedoch auch der vielfache Zusatznutzen erneuerbarer Energien gesehen werden", erklärte Kopetz, „der sich in hoher Versorgungssicherheit, der Schaffung von Arbeitsplätzen sowie einem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz ausdrückt."
js

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