Im Rahmen des Mehrspartenprojektes Crossing Cultures, organisiert und veranstaltet vom Afro-Asiatischen Institut Graz, nehmen KünstlerInnen Stellung zum Thema Migration. Vorwiegend für den öffentlichen Raum haben die Kuratoren Werner Fenz und Evelyn Kraus, in der Projektentwicklung und Ausführung unterstützt von Katja Simettinger, ein Programm konzipiert, das sich in künstlerischen Positionen mit Fragen und aktuellen Problemen vor dem Hintergrund globaler Migrationsbewegungen, verschärfter Fremdengesetze und der Situation von AsylantInnen in Österreich auseinandersetzt.

Die TeilnehmerInnen aus Berlin, Wien und Graz wurden hinsichtlich ihrer bisher in verschiedenen Arbeiten mit diesen Themen gezeigten Erfahrung zum Projekt eingeladen, um ihre Konzepte in Zusammenarbeit mit betroffenen MigrantInnen und AsylwerberInnen umzusetzen.
Schon im März dieses Jahres wurde in einem dreitägigen Workshop im Afro-Asiatischen Institut das seit 1. Jänner 2006 in Kraft getretene Fremdengesetz diskutiert, nach dem Rechte und Möglichkeiten in Österreich zu leben massiv eingeschränkt wurden. Die Rechtslage ermöglicht die Abschiebung von traumatisierten Flüchtlingen, Gebietsbeschränkungen für AsylwerberInnen, Zwangsernährung von Schubhäftlingen und einen erhöhten Strafrahmen für HelferInnen von Flüchtlingen. Speziell auf das eingeschränkte Recht auf Ehe- und Familienleben binationaler Paare geht der Wiener Martin Krenn mit einer Plakatarbeit ein, die zunächst über drei Tage auf dem Grazer Tummelplatz präsentiert wurde und weiterhin an verschiedenen Orten im Stadtraum zu sehen ist. Unter der in mehreren Sprachen festgehaltenen Sentenz Ich verliebe mich grenzenlos sind zwei beispielhafte Szenen zu sehen, in denen unter den Augen von Justiz und Exekutive ein Paar getrennt werden soll.