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ROBIN HUT: Briefe aus Absurdistan |
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22. Brief: Juni 2007 Hallo, alter Freund! In der vergangenen Woche verbrachte ich einige Zeit im Gespräch mit einem alten Freund. Das Thema ist geradezu klassisch: Seine Frau betrügt ihn, und das schon lange. Das geht seit Jahren so, aber verlassen wird er sie wohl auch nicht mehr, auch wenn er es jedes Mal im Gespräch mit mir in Erwägung zieht. Dazu gehört sie einfach schon viel zu sehr zu seinem Leben, und er liebt sie wohl auch. Einige Tage später hatten wir Freunde zu Besuch. Wir sprachen über vieles, aber das beherrschende Thema war die Erziehung ihrer Tochter. Sie ist jetzt knapp 15, aber sie macht mit ihnen, was sie will: Jetzt hat sie für dieses Schuljahr mit der Schule abgeschlossen. Aber immerhin verspricht sie, dass sie es ab dem nächsten Herbst wieder angeht. Das hat sie ihnen allerdings zu Weihnachten auch schon versprochen. Und zu Ostern. Aber natürlich glauben die Eltern an ihre Tochter und vertrauen ihr. Schließlich lieben sie sie ja. Es war ein angenehmer, angeregter Abend, und danach hatte ich noch Lust auf einen Spaziergang durch die ruhigen Straßen der Stadt. Wo auf den Plakatwänden der Wahlkampf schon über uns hereingebrochen ist. Zuerst fiel mir ein Versprechen der Grünen auf: Die wollen sich jetzt aber wirklich um die Umwelt kümmern. Ja, sollten sie das nicht schon seit den 80ern tun? Und hätten sie das nicht gerade in den letzten Jahren tun sollen, als wir zur Feinstaubhauptstadt wurden?
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