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bfi Steiermark – Innovative Projekte mit Unterstützung der EU
Archiv - Bildung
ImageDie EU unterstützt europaweit innovative Projekte, Austauschprogramme und Studienbesuche. Die Teilnahme an solchen Programmen – z. B. Leonardo da Vinci, Sokrates, Gemeinschaftsinitiativen des Europäischen Sozialfonds (ESF) – bringt neue Impulse durch internationale Kooperationen. Das bfi Steiermark ist daher an der Entwicklung und Durchführung von transnationalen EU-Projekten entweder als Träger oder als Partner beteiligt. Die Förderung durch die EU beträgt bis zu 75 % der Projektkosten, vor allem bei Pilotprojekten.

Großen Handlungsbedarf sieht Walerich Berger vom bfi Steiermark im Bereich EDV-Kompetenz für Sehbehinderte und Blinde. „Die Teilnahme des bfi am Projekt DICOMP-S.NET ermöglicht die Verbesserung des Zuganges zu Ressourcen des Lebenslangen Lernens für Menschen mit Sehbehinderungen", so Walerich Berger.


N.E.A.T. – New European Apprenticeship Titor

In allen Partnerländern besteht ein großer Bedarf an besseren Qualifizierungen für LehrlingsausbildnerInnen. Dieser Bedarf wird besonders von Organisationen, die im Bereich der Aus- und Weiterbildung kooperieren, benötigt. Weiter besteht Bedarf, ein Profil einer europäischen Qualifizierung von LehrlingsausbildnerInnen zu definieren. Seit Oktober 2005 läuft dieses internationale Projekt unter Beteiligung des bfi-Steiermark und Instituitionen aus Italien, Tschechien, Frankreich, Großbritannien und Österreich. Mit Projektleiterin Michela Meier vom bfi sprach Manfred Unterholzer für KORSO über den aktuellen Stand des Projektes.

Welche Ziele verfolgt NEAT?
Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Ausbildung in Europa, indem man bei den Kompetenzen der AusbildnerInnen und dem Management der Trainingsaktivitäten für Lehrlinge ansetzt. Weiters soll die europäische Politik zur Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt verbessert werden.

Welche Zielgruppen werden angesprochen?
Das Projekt NEAT beschäftigt sich mit dem Sektor der Ausbildung von Lehrlingen und konzentriert sich auf die unterschiedlichen Arten von AusbildnerInnen und ihre spezifischen Rollen. Die Zielgruppen sind demzufolge BerufschullehrerInnen (sowohl Angestellte öffentlicher und privater Einrichtungen als auch selbständige TrainerInnen), Online TutorInnen (die die Implementierung von Fernlernkursen für Lehrlinge unterstützen) und betriebliche AusbildnerInnen (in Betrieben, in denen Lehrlinge angestellt sind).

Wie lange läuft NEAT und welche Ergebnisse sind zu erwarten?
Das Projekt läuft mit Ende 2007 aus. Folgende Ergebnisse sind zu erwarten:
o Ein neuer Kriterienkatalog, um die Tätigkeiten und die fachlichen Leistungen von LehrlingsausbildnerInnen zu evaluieren.
o Das Profil einer europäischen Qualifizierung von Lehrlingsausbildnern.
o Eine Pilotausbildung zum Erlangen der Qualifikation von LehrlingsausbildnerInnen.
o Ein kurzes Fernlern-Modul mit dem Titel „Einführung in die Rolle eines Online-Ausbildners in der Fernlehre von Lehrlingen".
o Ein Curriculum,das in die drei verschiedenen Typen von Ausbildungen unterteilt ist und LehrlingsausbildnerInnen befähigt, die im Kriterienkatalog identifizierten Kompetenzen auf praktischem Niveau umzusetzen. Das Curriculum wird weiters von einer Reihe an unterstützenden Unterlagen ergänzt werden (Tabellen, Fallstudien, Checklisten, Literaturempfehlungen, nützliche Links etc.).
o Materialien für die Pilotausbildung und zum Testen der Projektergebnisse.

Weitere Informationen unter www.leonardo-neat.org


DICOMP-S.NET – Digitale Kompetenz bei sehbehinderten Menschen

ImageDie Situation von blinden und sehbehinderten Menschen in Europa im Bezug auf die Teilnahme an der modernen Wissensgesellschaft ist nach wie vor alarmierend. Es gibt derzeit zu wenig brauchbare und gleichzeitig leistbare Angebote von Hilfsmitteln für die Bearbeitung von IT-basierten Elementen und Programmen für diese Zielgruppe. Zentrales Thema des Projektes DICOMP-S.NET ist daher die Förderung von digitaler Kompetenz bei blinden und sehbehinderten Menschen in Europa.
Das Projekt DICOMP-S.Net wird vom bfi-Steiermark koordiniert und ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Partnerorganisationen aus Großbritannien, Irland, Deutschland, Estland, Frankreich und Slowenien. Für KORSO sprach Manfred Unterholzer mit der Projektleiterin Claudia Hack vom bfi-Steiermark.

Wie lange läuft das Projekt und welche Ziele hat man sich gesetzt?
Wir begannen im Jänner 2007 und werden bis Ende Juni 2008 am Projekt arbeiten. Das Projekt soll ein Verbreitungsnetzwerk zur Verbreitung und Nutzung eines, für die private Anwendung kostenlosen Bildschirmausleseprogramms (Screenreader) für blinde und sehbehinderte Menschen entwickeln. Schaffung von digitaler Kompetenz von blinden und sehbehinderten Menschen ist das Hauptziel des Projektes.

Welche Schritte werden zuerst gesetzt?
Der Screenreader wird als erstes den einzelnen Projektpartnern zu einem intensiven Zielgruppen Pre-test zur Verfügung gestellt. Auf einem einheitlichen Bewertungsprotokoll werden notwendige Adaptierungen und länderspezifische Anmerkungen getätigt, welche dann in den Programmcode des Screenreaders eingearbeitet werden. Gleichzeitig wird eine TutorInnenenausbildung entwickelt, welche blinde und sehbehinderte Menschen in die Lage versetzt als TutorInnen für den neuen Screenreader in den einzelnen Ländern tätig zu sein. Während die zukünftigen TutorInnen im Rahmen einer e-learning basierten Applikation sowie im Rahmen eines gemeinsamen Face to Face TutorInnenentreffens ausgebildet werden, wird eine große und breite Informationskampagne zum Screenreader unter Einbeziehung sämtlicher Netzwerke und Zielgruppenverbände gestartet.

Welches ist der letzte Schritt?
Zu Projektabschluss soll der Screenreader und seine begleitenden Instrumente und Tools möglichst breit in Europa eingesetzt werden, um blinden und sehbehinderten Menschen die erste kostenlose Möglichkeit zu geben, am e-Europa entsprechend zu partizipieren.

Welche Ergebnisse werden erwartet?
o Kostenloser Screenreader in allen Partnersprachen inklusive aller Begleitdokumente
o TutorInnenausbildung für blinde und sehbehinderte Menschen für den Screenreader 
o Durchführung nationaler Informationsveranstaltungen 
o Nationale Roadshows für den Screenreader ´
o Internationale Konferenz und Symposium

Weitere Informationen unter www.bfi-stmk.at

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