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Frauen in der Politik versus Frauenpolitik |
Archiv - Politik | |
Freitag, 10. März 2006 | |
Einmal im Jahr erinnern sich Politik und Wirtschaft an die Frauen. Anlässlich des internationalen Frauentags am 8.März 2006 wird die aktuelle Frauenpolitik ins Licht gerückt. 365 Tage sind seit dem letzen Frauentag vergangen, viel hat sich seitdem nicht verändert.
Der Anteil der Politikerinnen im Landtag beträgt 27 Prozent, in der Landesregierung sitzen gar nur 22 Prozent Frauen, unter den fünfzehn steirischen Bezirkshauptleuten ist eine Person weiblich und die Rektoratsstühle sind weiterhin ausschließlich männlich besetzt. Diese Bestandsaufnahme, durchgeführt und präsentiert von den steirischen Grünen zeigt: Die Steiermark ist weiterhin männlich. Die ÖVP ist mit einem Frauenanteil von 12,5 Prozent Spitzenreiter im negativen Quotenranking. Von der Quote zum Einkommen. Der aktuelle Gleichstellungsbericht der EU-Kommission vom Februar 2006 reiht Österreich bei der Einkommensverteilung zwischen Frauen und Männern an die viertletzte Stelle – nur in Estland, Zypern und der Slowakei ist die Einkommensschere noch größer. Das Bruttomedianeinkommen von Frauen liegt in der Steiermark bei 1416 Euro, bei Männern bei 2231 Euro. Im Vergleich dazu: 2001 verdienten Frauen im Schnitt 752 Euro weniger als Männer, 2006 sind es 815 Euro. Die SPÖ will diesem Trend durch zahlreiche Maßnahmen entgegenwirken: Neben einer Verdoppelung der Steuergutschrift von 110 auf 220 Euro soll auch ein höheres und flexibleres Kindergeld für Mütter und Väter eingeführt werden. Zusätzlich sollen leistbare und qualitätsvolle Kinderbetreuungsstätten geschaffen und flächendeckend Ganztagsschulen eingeführt werden – die Basis für einen barrierefreien Wiedereinstieg ins Berufsleben. Mc Jobs. 40 Prozent der Frauen in Österreich arbeiten Teilzeit, aber nur 16 Prozent der Frauen wollen Teilzeit arbeiten, geht aus dem Bericht „Beschäftigung in Europa", durchgeführt von der Europäischen Kommission, hervor. Einen Grund für diese Situation sieht die steirische SPÖ eben in der mangelnden Infrastruktur im Kinderbetreuungswesen. Qualifizierung. Qualifizierungsmaßnahmen sollen die Ausgangslage der Frauen am Arbeitsmarkt verbessern. Herta Kindermann-Wlasak, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice, verweist auf eine zusätzliche Finanzspritze vom Bund: „Im Jahr 2006 stehen aufgrund eines beachtlichen Zusatzbudgets deutlich mehr Fördermittel zur Verfügung als im letzten Jahr und diese Mittel sollen Frauen in ganz besonderem Maße zugute kommen." Ob die Forderungen auch umgesetzt werden und die Maßnahmen fruchten, wird allerspätestens rund um den internationalen Frauentag 2007 bekannt. mp
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