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Mayas, die „Menschen aus Mais"
Archiv - Eine Welt
Dienstag, 13. Februar 2007
Image Die Autorinnen dieses Beitrags verbrachten im Rahmen eines von Vive Mexico organisierten Volontariats drei Wochen in Chiapas/ Mexiko und halfen dort beim Bau einer Schule für indigene Kinder.
Die Annäherung an die ursprüngliche Kultur Mexikos war das Ziel unseres dreiwöchigen Aufenthaltes – dazu gehört das Verständnis für die Rituale des täglichen Lebens. Wie die heutigen Mayas an die Kultur ihrer Vorfahren anknüpfen, erfahren wir von der Mayafrau Lara, die aus einen benachbarten Dorf angereist ist um mit uns die traditionelle Speise „Tamales" zu kochen.

Die Tradition lebt. Wir gehen zum Momo-Strauch, der im Garten unseres momentanen Zuhauses in San Cristóbal de las Casas wächst. Lara faltet ihre Hände und beginnt, in einem Maya-Dialekt – Tsotsil – zu sprechen. Ihre Stimme bleibt leise und gleichförmig, als sie um seine Blätter bittet, in die wir später einen Teig aus gemahlenen Maiskörnern, belegt mit Tomaten und Hühnerfleisch einrollen werden und, durch Bananenblätter geschützt, kochen lassen.
Währenddessen erzählt uns Lara vieles mehr über ihre Kultur: Über die Herkunft der Mayas, der Menschen aus Mais, über den Jaguar, den sie als Boten zwischen den Lebenden und den Toten sehen, über die Bedeutung des Bernsteines als Schutz gegen den bösen Blick und über den Edelstein Obsidian, den ihre Vorfahren zum Schneiden benützt haben.

Tamales – Tsotsil – Trova. Als die Tamales fertig gekocht sind, setzen wir uns alle in der kleinen Küche zu Tisch. Wir alle – das sind die Volontäre für ein Projekt der mexikanischen Organisation „vive mexico", das uns zehn Jugendliche aus der ganzen Welt in San Cristóbal de las Casas zusammengeführt hat.
Stephanie Knöbl und Maria Kravanja

Die beiden Kunsthistorikerinnen legen in ihrer Forschung den Schwerpunkt auf außereuropäische Kunst. 2006 publizierten sie das Buch „Maoritanga. Kunst und Kultur der Maori".
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