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Israel im Herbst oder Auf den Spuren von ÖsterreicherInnen in Jerusalem |
Archiv - Eine Welt | |
Montag, 13. November 2006 | |
Trotz dauernder bewaffneter Provokationen von beiden Seiten herrscht in Ostjerusalem gemeinsamer Alltag zwischen der jüdischen und palästinensischen Bevölkerung.
Der Grazer Historiker Dr. Heimo Halbrainer war gemeinsam mit zwei Mürzzuschlagern, dem Bibliothekar Heimo Gruber und dem Journalisten Dr. Klaus Unterberger, in Jerusalem. Jerusalem im Oktober, zwischen Ramadan und Sukkot. Als wir am 9. Oktober am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv landen, haben wir gerade einmal drei Stunden im Flugzeug gesessen.Nichts im Vergleich zu Pilgern früherer Tage, die ebenso wie wir Jerusalem als Ziel hatten. Unsere Reisekollegen der Vergangenheit kamen zumeist nach langer und beschwerlicher Schiffsreise in Jaffa – heute ein Teil von Tel Aviv – an. Von dort ging es – je nachdem – mit Kamel, Kutsche oder zu Fuß weiter hinauf nach Jerusalem. Heute besteigen wir am Flughafen eines der vielen Sherut-Sammeltaxis, mit denen man bis an die Tore der Altstadt von Jerusalem gefahren wird. Für eine solche Taxifahrt bezahlen wir pro Person 45 Schekel, rund acht Euro. Den Weg durch die ummauerte Altstadt, die in vier Viertel – ein armenisches, ein christliches, ein jüdisches und ein moslemisches – aufgeteilt ist, müssen wir jedoch gleich den Reisenden und Pilgern der vormotorisierten Zeit zu Fuß zurücklegen. Enge Gassen, Stufen und ein reges Treiben im Basar machen hier ein anderes Fortkommen unmöglich. Unser Ziel ist das österreichische Hospiz in der Via Dolorosa im moslemischen Viertel. Mit uns drängen sich zahlreiche Moslems Richtung Felsendom und einige wenige Juden zur Klagemauer oder zu den wenigen jüdischen Vereinshäusern im moslemischen Viertel. An jeder Kreuzung und vor jedem jüdischen Haus im moslemischen Viertel stehen Polizisten und Militärs und doch haben wir nicht das Gefühl, hier könnte es anlässlich der Feiertage – die Moslems feiern Ramadan und die Juden Sukkot, das Laubhüttenfest – zu Auseinandersetzungen kommen. Scheinbar ist hier ein Miteinander irgendwie möglich. Heimo Halbrainer Literatur: Helmut Wohnout: Das österreichische Hospiz in Jerusalem. Geschichte des Pilgerhauses an der Via Dolorosa. Wien u. a.: Böhlau 2000 Heimo Halbrainer (Hg.): Zwei Tage Zeit. Herta Eisler-Reich und die Spuren jüdischen Lebens in Mürzzuschlag. Graz: Clio 1999 Bella Guttermann (Hg.): Zeugnisse des Holocaust. Gedenken in Yad Vashem. Wallstein: Göttingen 2006 Lesen Sie weiter-->
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