Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
„Aktionsprogramm: Erneuerbare Energien - Chance für eine Energieautonome Steiermark!“
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland
Donnerstag, 9. November 2006
ImageLandesenergie-Beauftragter DI. Wolfgang Jilek und Umwelt-Landesrat Ing. Manfred Wegscheider präsentieren Energiegetränke. © Harry Schiffer

Im ungewöhnlichen Ambiente des Grazer Schubert-Kinos präsentierte Landesrat Ing. Manfred Wegscheider das „Aktionsprogramm: Erneuerbare Energien – Chance für eine Energieautonome Steiermark. In einem 15-minütigen Film wurden die folgenden 7 Schwerpunkte vorgestellt:

1. Wind: Ein Windenergiekataster weist geeignete Standorte in der Steiermark aus. Eine rasche Beurteilung der Rentabilität wird dadurch ermöglicht. Ziel bis 2010 ist die Verdoppelung der derzeitigen Windkraftanlagen auf rund 100 MW.
2. Biomasse/Fernwärme: Ein Wärmekataster soll eine sinnvolle Abgrenzung zwischen Ferngas- und Fernwärmegebieten schaffen, die Gebiete mit der höchsten Wärmedichte ausweisen und dies dem Biomassepotential gegenüber stellen. Es werden jene Flächen ausgewiesen, in denen aufgrund hoher Dichte noch eine Fernwärmversorgung möglich ist. Bis 2010 sollen 50 neue Fernwärmenetze mit einer Leistung von 80 MW und 100 neue Micro(wärme)netze mit einer Leistung von 20 MW entstehen.
3. Wasserkraft: In der Steiermark gibt es über 600 Kleinkraftwasserwerke. Viele der alten Anlagen erlauben eine ökologisch vertretbare Revitalisierung und einen Ausbau. Eine neue Förderaktion des Landes Steiermark soll neue Impulse setzen, damit dieses Potential erschlossen werden kann. Ziel bis 2010 ist die Revitalisierung von 20 Kleinkraftwasserwerken pro Jahr mit gesamt 10 MW Mehrleistung. Das entspricht pro Jahr rund 70 Mio KWh oder dem Strombedarf von ca. 20.000 Haushalten
4. Biogas: Auf Basis einer Machbarkeitsstudie wurde ein Kataster entwickelt, mit dem die Wirtschaftlichkeit einer Anlage abgeschätzt werden kann. Die Betreiber werden in Schulungen auf alle Eventualitäten vorbereitet. Bis 2010 sollen 50 neue Biogasanlagen mit 50 MW Leistung errichtet werden.
5. Sonne/Solarthermie: Mit dem heuer entwickelten Solarkataster kann schnell und einfach überprüft werden, ob der Einsatz von Solarthermie an einem bestimmten Objekt sinnvoll und wirtschaftlich ist. Bis 2010 sollen die Aktion „Spar mit Solar" weitergeführt und der Einbau von Solaranlagen für Sportstätten forciert werden und rund 600.000 m2 Solarkollektorfläche in der Steiermark vorhanden sein.
6. Energieautonome Gemeinden/Regionen: Entsprechend dem Arbeitsübereinkommen der Steiermärkischen Landesregierung soll die Steiermark möglichst energieautonom werden, wobei auf Erneuerbare Energien gesetzt wird. Hier gilt es vor allem, Gemeinden und Regionen auf ihrem Weg in die Energieautonomie zu unterstützen und zu beraten. Bis 2010 soll das Programm „e5-Gemeinden" ausgeweitet werden und es sollen sich 2 energieautonome Gemeinden entwickelt haben.
7. Energieeffizienz: Ein wesentlicher Schwerpunkt auf dem Weg zu einer energieautonomen Steiermark ist die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich. Hier gilt es vor allem im Altbau energetische Sanierungsmaßnahmen umzusetzen, besonders im eigenen Bereich des Landes. Zudem soll im Neubau die Passivhaus-Bauweise forciert werden. Bis 2010 sollen die Gebäuderichtlinie (Energieausweis) und die Energieeffizienzrichtlinie umgesetzt werden. Pro Jahr sollen 4.000 Energieberatungen durchgeführt werden.
» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >