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TU Graz und Philips starten RFID-Offensive
Archiv - Bildung
Mittwoch, 8. Februar 2006
ImageElektronische Fahrkarten, Uni-Leihbücher oder biometrische Reisepässe werden bald eines gemeinsam haben: Über die kontaktlose Identifikation per RFID (Radio Frequency Identification) können auf ihnen gespeicherte Informationen ohne physischen Kontakt schnell und einfach elektronisch ausgetauscht werden. Der zukunftsweisenden Technologie eröffnet sich so ein breites Anwendungsfeld, z.B. auf den verschiedensten Sektoren von Logistik- oder Sicherheitssystemen.

Zukunftsweisende Technologie RFID. Dabei handelt es sich keinesfalls um entfernte Utopien: Der Halbleiterriese Philips hat für die Identifikation von Gütern oder Tieren sowie für kontaktlose Ticketing-Systeme bereits Chips und Lesegeräte entwickelt, die sich im alltäglichen Einsatz befinden. Die Konzerntochter Philips Semiconductors Styria in Gratkorn setzt nun mit der Initiative „PROACT" (Programme for Advanced Contactless Technology) zusammen mit der TU Graz einen starken Impuls für Lehre und Forschung in der Steiermark.

„Wir wollen nicht nur ein international sichtbares Exzellenzzentrum für RFID-Technologie schaffen, sondern auch eine Verstärkung unserer Brückenfunktion zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft erreichen", erklärt TU-Rektor Univ.Prof. Dr. Hans Sünkel seine Zielsetzung.

Spitzenstandort Steiermark. „Als weltweiter Markt- und Innovationsführer für RFID-Halbleiter wollen wir, aufbauend auf der bisherigen Zusammenarbeit mit der TU Graz, mit PROACT die Voraussetzungen für RFID-Forschung und -Lehre auf internationalem Topniveau schaffen", erläutert Dr. Volker Graeger, Leiter von Philips Semiconductors Styria. „Die Leistungen in der Steiermark sind bereits Weltspitze, jetzt gilt es das Umfeld noch attraktiver zu machen. Wir haben – nicht zuletzt aufgrund unseres ständigen Bedarfs an hoch qualifiziertem Entwicklungspersonal – ein sehr starkes Interesse daran, Ausbildung und Forschung weiter zu verbessern." Philips finanziert das Programm in den ersten beiden Jahren mit 260.000 Euro. Zusätzlich wird interessierten Wirtschaftspartnern aus der Region ebenfalls die Möglichkeit geboten, sich an „PROACT" inhaltlich und finanziell zu beteiligen.

Hochgradige Spezialisierung. „Die Visionen für das Anwendungsspektrum der RFID-Technologie reichen in alle Bereiche des täglichen Lebens hinein und bringen immer neue Herausforderungen für die Forschung. Der Bedarf an hoch qualifizierten Experten in diesem aufstrebenden Bereich hat massiv zugenommen", betont Univ.Prof. Dr. Reinhard Posch, Leiter des Instituts für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) der TU Graz. Einen der Forschungsschwerpunkte bilden Sicherheitsaspekte wie Verschlüsselungs-Algorithmen und Datenintegrität, weiters soll an der TU demnächst eine Stiftungsprofessur für „RFID and Security" eingerichtet werden.

js

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