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Uni-Verlag für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Archiv - Bildung
Mittwoch, 8. Februar 2006
Image Schon seit längerem wollte die Karl-Franzens Universität ihren eigenen Verlag gründen. „Es geht um die Kommunikation der Wissenschaft", sagt Rektor Alfred Gutschelhofer bei der Präsentation des neuen Verlages. Damit soll der Uni-Nachwuchs die Chance haben, möglichst unbürokratisch veröffentlichen zu können.

Uni als modernes Unternehmen. Der neu gegründete Uni-Verlag steht sinnbildlich für den Umbruch, den die Autonomie der Universitäten mit sich gebracht hat. Mit dieser Initiative möchte sich die Karl-Franzens-Uni als moderne Einrichtung präsentieren, die wie ein wirtschaftliches Unternehmen seine Leistungen an den Mann oder die Frau bringt.
Nichtsdestotrotz gestaltet sich die Verlagsvorstellung Mitte Jänner dann doch ganz im klassischen Stil. Während sich die Aula langsam füllt, nimmt ein Klavierspieler am eigens aufgestellten schwarzen Flügel Platz. Unter den Gästen befinden sich beispielsweise Altbürgermeister Alfred Stingl, die ehemaligen Rektoren Helmut Konrad und Wolf Rauch. Selbstverständlich auch vor Ort ist Klaus Brunner, Vorstandsdirektor der Leykam Medien AG. Diese tritt als enger Kooperationspartner der Uni auf und übernimmt Marketing und Vertrieb.

Niedere Druckkosten. Pro Jahr sollen 20 aktuelle wissenschaftliche Arbeiten in einer Auflage von jeweils 250 Stück publiziert werden. Beziehen kann man sie dann über Buchhandlungen, über Online-Shops und von der Uni selbst. Die Themenauswahl ist sehr vielfältig, wodurch ein breiteres Publikum angesprochen werden soll. Bei großer Nachfrage steht auch der Produktion einer zweiten Auflage nichts im Wege. „Das Projekt soll es dem Uni-Nachwuchs erleichtern, rasch und ohne viel bürokratischen Aufwand zu veröffentlichen", so Andrea Penz, die den Verlag seitens der Uni betreut. Mittels Förderungen soll der Druckkostenbeitrag, den die jungen Autoren zu leisten haben, finanziert werden. Dieser ist mit durchschnittlich 2.400 Euro für 200 Seiten vergleichsweise niedrig. Somit sollte es auch leichter sein, dafür Förderungen zu bekommen.

Archäologie versus BWL. Besteht nun aber für die Arbeiten weniger gefragter Studienrichtungen wie Translationswissenschaften oder Archäologie nicht die Gefahr „übersehen" zu werden? Rektor Gutschelhofer dazu: „Selbstverständlich spielen auch Kostenkriterien eine Rolle." „Im Vordergrund steht dennoch die innovative Arbeit", ergänzt Penz. Ein wissenschaftlicher Beirat soll gewährleisten, dass alle Wissenschaftsbereiche die gleiche Chance haben. Das Gremium, bestehend aus Vertretern aller fünf Fakultäten, der Leykam und des Rektorats, wählt die Werke aus.
Positiv schätzt Leykam-Verlagsleiter Wolfgang Hölzl die Möglichkeit ein „mit wissenschaftlichen Projekten ebenfalls wirtschaftlichen Erfolg zu haben". Das Motiv der Leykam, die Kooperation einzugehen, liegt aber eher in der Reputation und im Ansehen, die eine solche Beteiligung mit sich bringen. Laufen soll das Projekt über 10 Jahre, gesichert ist die Finanzierung vorerst für ein Jahr durch Fördergelder, die vom Land Steiermark stammen. Gefragt sind aktuelle allgemeine wissenschaftliche Arbeiten, Habilitationen, qualitativ hoch stehende Dissertationen und Diplomarbeiten, die bei Andrea Penz eingereicht werden können.

Gerda Pongratz

Kontakt: Dr. Andrea Penz, Tel.: 0316/380-2203, Email. universitätsverlag@uni-graz.at oder Dr. Wolfgang Hölzl, Tel.: 0316/281085-530, Email: wolfgang.hoelzl@leykam.com


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