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Ein Tor für den Jobeinstieg – „gate25“ hilft Jugendlichen
Archiv - Arbeit und Wirtschaft
Mittwoch, 11. Oktober 2006
Junge Menschen haben weniger Probleme bei der Jobsuche als ältere – soweit das Klischee. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zeigt seit geraumer Zeit eine ganz andere, weniger erfreuliche Tendenz: Obwohl allgemein die Beschäftigung steigt, sinkt sie bei den Unter-25-Jährigen beständig. Das Land und das Arbeitsmarktservice Steiermark wollen mit dem Projekt „gate25" durch konkrete Berufserfahrung für Jugendliche den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern.

ImageAMS-Stmk-GF Karl Heinz Snobe, LH-Stv. Kurt Flecker und Albert Trattner, GF der Itworks-Personalservice GmbH, bei der Vorstellung des Integrationsprojekts für jugendliche Arbeitslose „gate25".

Schwieriges Terrain für Jugendliche. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich für die jüngere Generation in den vergangenen Jahren verschärft. Viele junge Menschen schaffen den Einstieg ins Erwerbsleben nur mehr mit Mühe oder überhaupt nicht.
Die Folge dieses negativen Trends: „Ende August 2006 waren in der Steiermark etwa 1500 Jugendliche langzeitbeschäftigungslos", fasst Mag. Karl Heinz Snobe die Lage zusammen: „Während seit 2000 bei den Beschäftigungsverhältnissen ein Plus von 4,3 % zu verzeichnen war, gab es bei den Unter-25-jährigen einen Rückgang von 3 %." Der Leiter des AMS Steiermark, war daher sofort bereit, eine spezielle Initiative für junge Arbeitssuchende mitzutragen: „Unter all den Angeboten des AMS fehlte bisher etwas für die Jugendlichen ohne Anspruch auf Arbeitslosenversicherung."

Chance für den Einstieg schaffen. Ein neuartiges Projekt soll ab Anfang Oktober 2006 konkrete Abhilfe schaffen: Mit Unterstützung des Sozialressorts wurde vom AMS Steiermark und der ÖSB Consulting eine Überlassungsfirma gegründet, die jährlich 210 jugendliche Arbeitslose an Unternehmen vermitteln soll. „Zu viele Jugendliche schaffen trotz vorhandener beruflicher Qualifikation nicht den ersten Schritt in die Erwerbstätigkeit und landen bei der Sozialhilfe", erklärt LH-Stv. Dr. Kurt Flecker: „In diesem Projekt wollen wir Erfahrung vermitteln und zugleich den Einstieg in die Arbeitslosen- und Sozialversicherung ermöglichen."

Zeitgemäße Form. „Als Modell wurde eine zeitgemäße Form von Arbeitsverh ältnis gewählt", führt Snobe aus. Die Jugendlichen werden über eine Personalleasingfirma mit begleitendem Coaching den interessierten Unternehmen zur Verfügung gestellt und können von diesen nach einer Laufzeit von drei bis neun Monaten fix übernommen werden.
Der Arbeitgeber ist zunächst die von Land Steiermark und AMS beauftragte Firma Itworks-Personalservice GmbH, die in der Steiermark rund 200 Jugendliche mit „verwertbaren Qualifikationen" beschäftigen wird. Erste Erfahrungen in Wien haben gezeigt, dass über 50 % der Jugendlichen dauerhaft vermittelt werden können. „Ziel ist es natürlich, dass nach der Leasingphase möglichst alle übernommen werden und einen geeigneten Platz im Arbeitmarkt finden", ist ÖSB-Chef Mag. Albert Trattner zuversichtlich. js

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