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Coolness, Dresscode und Lifestyle – Klaus Wanker |
Donnerstag, 7. September 2006 | |
![]() Inszenierte Modellwelten, in denen anonyme und austauschbare Models vorgeben, Teil derselben zu sein, obwohl sie durchwegs teilnahmslos einen Bildraum ausfüllen und allein durch Gestik und Mimik, Pose eben, die aufgesetzten Accessoires präsentieren um damit ein Phänomen am Leben zu erhalten, das bis vor kurzem Zeitgeist genannt wurde, sind das in Variationen bearbeitete Thema des 1969 geborenen Grazers Klaus Wanker. Kurator Peter H. Forster schrieb 2005 anlässlich einer Ausstellung in der Frankfurter Galerie Adler (www.galerieadler.com): „Wankers künstlerische Strategie der Entlarvung einer entseelten kommerziellen Branche und deren manipulierender Einfluss auf die Jugendkultur geht auf: Die Models sind in ihrer kühlen, strengen Schönheit beileibe nicht glücklich, sondern eigentümlich verletzlich. Wanker nutzt die Werbe- und Modefotografie als Ersatz, als einziger halbwegs legitimer Tummelplatz der aus der Hochkunst verbannten Schönheit.“ ![]() ![]() Unter der Oberfläche. Obschon Wankers Bildkompositionen von Models, Mode und Fashion-Welt dominiert sind, spielt unter der glatten Oberfläche aber auch ein Aspekt der Manipulation durch vergleichbare Bilder der wahren Warenwelt eine Rolle, die den angesprochenen Zielgruppen vermittels hyperrealer Werbesujets Teilhabe verspricht. In Bildserien wie Here we go again (2005) stellt er etwa ein Filmstill einer Autoverfolgungsjagd aus Bullitt (1968), mit den Desideraten Ford Mustang GT-390 und Dodge Charger R/T, in ein wiederum inszeniertes Umfeld aus androgynen Beziehungsklischees, Skateboardern und den omnipräsenten Dresscodes und suggeriert damit einen vom Betrachter unweigerlich zu vermutenden Plot einer neuen Geschichte. Tatsächlich aber nimmt Wanker hier eine weitere Manipulation an vorgefundenen Images vor, deren fiktives Ausgangsmaterial er nun in der Rolle des Autors neu arrangiert beziehungsweise montiert. Während frühe Bilder nicht betitelt waren, bringt er in neuen Arbeiten formatfüllenden Text ins Bild, der auf den ersten Blick kaum zu erfassen ist, weil er die Farbpalette nur wenig kontrastiert. Diese Texte sind an Slogans angelehnt und stehen in assoziativer Nähe zu Methoden der indirekten Werbung wie dem Product Placement in Hollywood-Produktionen. Die Texte sind aber zugleich auch Bildtitel, die diese Manipulation konterkarieren und dadurch vorführen. ![]() Estate of freedom. The new garden of eden. Mods deos, 2006 Here we go again, 2005, Öl/Leinwand Wenzel Mraček
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