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Ein Kompendium der Kritik am Parlamentarismus |
Archiv - Kultur | |
Montag, 10. Juli 2006 | |
Gerhard Senft (Hg.): Essenz der Anarchie. Die Parlamentarismuskritik des libertären Sozialismus.
Wien: Promedia 2006, 176 Seiten, EUR 12,90. Man muss nicht Anarchist sein, um Gerhard Senfts scharfsinniger Diagnose der Schwächen des Parlamentarismus zumindest einen Kern an Wahrheit zuzumessen: „Mit der Reduktion des demokratischen Prozesses auf eine reine ,Zuschauerdemokratie‘ werden Apathie und Indifferenz der Wählerschaft zu Grundbedingungen der politischen Stabilität" schreibt Senft, Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien, in seinem Aufsatz „Glanz und Elend des Parlamentarismus", der das vorliegende Buch einleitet. Bei der Lektüre der darin versammelten Texte – des Klassikers Kropotkin, seines Adepten Elisée Reclus, des lebensreformerisch engagierten Raphael Friedeberg, des bekanntesten österreichischen Anarchisten Pierre Ramus (i.e. Rudolf Großmann), des Münchener Schriftstellers und Mitglieds des Zentralrates der bayerischen Räterepublik Erich Mühsam, des Syndikalisten Rudolf Rocker und des pragmatisch orientierten Helmut Rüdiger – fasziniert besonders das breite Spektrum an Positionen: Von einer radikalen Ablehnung aller repräsentativ-demokratischen Systeme, wie sie etwa bei Ramus zum Ausdruck kommt, bis zu einer dialektischen Betrachtung, die durchaus auch mal die Beteiligung an Wahlen ins Auge fasst (Rüdiger) reichen die dargestellten Standpunkte.
KORSO verlost in Zusammenarbeit mit dem Promedia-Verlag fünf Exemplare des Buches beim Kulturquiz unter www.korso.at!
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