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Gentechnikfreiheit für Graz
Archiv - Lokales
Sonntag, 9. Juli 2006
ImageJa zur gentechnikfreien Zone: Manfred Grössler, Hemma Opis-Pieber (Diözese Graz-Seckau), Str. Wilfriede Monogioudis und Bgm. Siegfried Nagl (von li.)

Ein starkes umweltpolitisches Signal hat die Stadt Graz mit ihrer Entscheidung gesetzt, sich als „gentechnikfreie Zone" zu deklarieren. Am 29. Juni hat der Gemeinderat einen Beschluss zur Förderung der Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft, der kommunalen Lebensmittelbeschaffung und bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Graz gefasst.

Konsens zum Verzicht auf Gentechnik. Schon im Dezember des Vorjahres waren die landwirtschaftlichen Interessensverbände, u.a. die Bio-Bauern, mit Vertretern der Stadt übereingekommen, dass die Erklärung einer gentechnikfreien Zone ein wünschenswerter Akt wäre. „Mit diesem Beschluss nimmt Graz eine Vorreiterrolle ein", so Stadträtin Wilfriede Monogioudis, die gemeinsam mit Manfred Grössler diesen überparteilichen Beschluss initiiert hat. Grössler betonte bei der Vorstellung des Projekts, dass „mit diesem Schritt eine wichtige Vorbildwirkung für andere Regionen gesetzt werde, was die Ernährungssouveränität in einer von Monopolen bedrohten Welt betrifft." Auch Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl bekräftigte, dass er sich bemühen werde im Rahmen des Städte- und Gemeindebundes weitere Gemeinden zu gewinnen, sich diesem Beispiel anzuschließen.

Klare Kriterien. Die Gründe für das Projekt liegen auf der Hand, so Monogioudis:Zunächst geht es um Konsumentenschutz, sodann auch um den Schutz der konventionellen und biologischen Produzenten. Nicht zuletzt ist für uns aber der Vorbildcharakter für andere Gemeinden wichtig." Die Stadt Graz wird künftig bei der Bewirtschaftung eigener landwirtschaftlicher Flächen auf den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) ausnahmslos verzichten und Pachtverträge nur vergeben, wenn eine GVO-Verzichtserklärung vorliegt. „Als nächsten Schritt möchten wir an die Grazer Landwirte herantreten, um sie dafür zu gewinnen, sich ebenfalls zu beteiligen und freiwillig auf GVO zu verzichten", betont Monogioudis.
Die Stadt Graz setzt mit ihrem Beschluss aber auch bei der Lebensmittelbeschaffung im eigenen Bereich in Zukunft ausschließlich auf gentechnikfreie Produkte. „Mit dieser Initiative möchten wir natürlich auch die KonsumentInnen dazu animieren, zu gentechnikfreien Produkten zu greifen und dadurch die heimische Landwirtschaft zu stärken", betonte die Stadträtin. js

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