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„Garantiertes Ebenmaß“ – mit Teamarbeit zu Höchstleistungen |
Archiv - Wissenschaft und Forschung | |
Samstag, 8. Juli 2006 | |
Joanneum-GF Edmund Müller, Firmenchef Johann Knorr und Albert Niel vom Institut für Digitale Bildverarbeitung freuen sich über einen Meilenstein in ihrer Kooperation
Die enge Zusammenarbeit von Industriebetrieben mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen ist längst zu einem unverzichtbaren Bestandteil erfolgreicher Behauptung auf umkämpften Märkten geworden – das gilt insbesondere in Zeiten der Globalisierung, da die Konkurrenz aus Billiglohnländern eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellt. Insbesondere für kleine Firmen, die sich auf Nischenprodukte spezialisiert haben, ist technologischer Vorsprung oft die einzige Chance ihr Weiterbestehen zu sichern. Ein treffendes Beispiel dafür ist die im Industriepark Kapfenberg angesiedelte Firma Knorr Technik GmbH, die rund 25 MitarbeiterInnen beschäftigt und bereits seit 15 Jahren intensiv mit Joanneum Research zusammenarbeitet. Kameras prüfen die Schienenoberfläche unter greller Beleuchtung Steirisches Know-how für makellose Schienen. Das jüngste Beispiel der langjährigen Kooperation ist eine vollautomatische Prüfanlage für Eisenbahnschienen, die bei Knorr vor ihrer Auslieferung an den Kunden, ein Schienenwalzwerk der CORUS-Gruppe in Scunthorpe/GB, präsentiert wurde. Firmengründer Ing. Johann Knorr weiß aus langjähriger Erfahrung, dass er nur mit höchster Qualität international punkten kann und ist stolz auf die Qualität der in seiner Firma gefertigten Messgeräte, die er gerne als die „Rolls Royce" ihrer Gattung bezeichnet. Auch für seinen Kooperationspartner DI Dr. Albert Niel vom JR-Institut für Digitale Bildverarbeitung steht fest: „Die Anforderungen der Hersteller von Eisenbahnschienen verlangen heute nach modernster Messtechnologie, denn nur dadurch können sie für ihre Produkte größtmögliche Sicherheit gewährleisten." Präziseste Messverfahren. Was früher das menschliche Auge erfassen musste, geschieht heute vollautomatisiert: Die Schiene wird nach dem Walzprozess mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Metern pro Sekunde durch die komplex aufgebaute Messanlage durchgeführt, um Mängel in der Struktur oder der Oberflächenbeschaffenheit mit untrüglicher Präzision zu registrieren und in eine Datenverarbeitungsanlage einzuspeisen. Die Prüfung verläuft in drei Stufen, wobei die Software und Messgeräte der beiden ersten Abschnitte von Joanneum Research entwickelt wurden, wie der Projektverantwortliche DI Edwin Deutschl erklärt: „Zuerst prüfen Kameras den aus verschiedenen Winkeln beleuchteten Stahlstrang, durch Schattenbildung werden Oberflächenfehler erkannt; im folgenden Abschnitt wird die Ebenheit mit einer Genauigkeit von bis zu einem Hundertstel Millimeter geprüft." Weltweite Exportchancen. Die mit Hilfe von Joanneum Research entwickelte Messtechnik hat sich aber nicht nur für den englischen Schienenstahlerzeuger Corus, sondern auch für die voestalpine in Leoben-Donawitz sowie Hersteller in Frankreich, Spanien, Indien und China als die goldrichtige Wahl erwiesen. Als sichtbares Zeichen für die fruchtbringende Zusammenarbeit bekam Seniorchef Johann Knorr zum 70. Geburtstag ein vergoldetes Stück Schiene überreicht. Die Gratulanten Mag. Edmund Müller, GF der Joanneum Research, und Albert Niel sehen darin „den symbolischen Ausdruck einer erfolgreichen Kooperation von Wirtschaft und Forschung, ebenso wie für zukunftsweisende Innovation aus der Steiermark." Weitere Interessenten, unter anderem ein russischer Stahlkonzern, haben bereits ihr Interesse an einer Prüfanlage bekundet. Die Kosten für eine komplette Messstation liegen bei etwa drei Millionen Euro, wobei der hohe Grad an regionaler Wertschöpfung hervorzuheben ist. js
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