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Ein rastloses Erfindergenie findet Anerkennung
Archiv - Wissenschaft und Forschung
Sonntag, 11. Juni 2006
ImageNikola Tesla gilt als einer der einflussreichsten technischen Erfinder des 20. Jahrhunderts (Tesla PR-CD Joanneum Bild von Nikola Tesla/Montage)

Der Geburtstag von Nikola Tesla, u.a. der Erfinder des Wechselstrommotors, jährt sich in diesem Jahr ebenso wie der Sigmund Freuds zum 150. Mal.

Im Gegensatz zum Begründer der Psychoanalyse ist der Techniker und Erfinder Tesla – wie Freud ein Kind der Habsburgermonarchie – hierzulande jedoch weitgehend ein Unbekannter geblieben.Um den Einfluss dieses Mannes auf unsere hochtechnisierte Lebenswelt einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen, haben die TU Graz und das Landesmuseum Joanneum in Gemeinschaftsarbeit eine Ausstellung zur Würdigung der Verdienste des Elektrotechnik-Pioniers gestaltet. „Nikola Tesla und die Technik in Graz" ist ab 19. Juni in der Hochspannungshalle der TU zu sehen, die ihm zu Ehren in „Nikola Tesla Labor" umbenannt wird.

Studienzeit in Graz. „Einen ganz besonderen Charme", erklärt der Ausstellungskurator Univ.Prof. Dr. Josef Wohinz, „gewinnt die Person Nikola Tesla aus seinen vielfältigen multinationalen Verflechtungen. Er wurde am 10. Juli 1856 in Smiljan, einem kleinen kroatischen Dorf, als Sohn serbischer Eltern, sein Vater wirkt dort als orthodoxer Geistlicher, geboren. Sein technisches Interesse führt Nikola Tesla zunächst nach Graz, um an der Technischen Hochschule von 1875 bis 1878 Experimentalphysik zu studieren, bevor er sich auf die Wanderschaft durch Europa machte.

Karriere in Übersee. Wie auch heute noch mancher Techniker suchte Tesla auf der Suche nach Herausforderungen sein Heil in der Neuen Welt. Im Juni 1884 übersiedelte er nach New York und nahm seine Tätigkeit in einem Unternehmen von Thomas Alva Edison auf. Später wurde Tesla jedoch zu dessen Konkurrenten und gründete eine eigene Firma, die Tesla Electric Company.
Er erkannte als erster, dass dem Wechselstrom die Zukunft gehören würde und konnte den einflussreichen Unternehmer George Westinghouse davon überzeugen. In späteren Jahren beschäftigte sich Tesla mit Hochfrequenz- sowie Starkstromtechnik und schuf die technischen Voraussetzungen für die drahtlose Informationsübertragung, die sich später Marconi für die Erfindung des Radios zunutze machte.

Rückschau auf Leben und Erfindungen. Die Ausstellung in der Hochspannungshalle der TU Graz, sie wird am 7. Juli in einem feierlichen Akt in „Nikola Tesla Labor" umbenannt, informiert anhand von Schautafeln über das Leben und Erfindungen des Techniker-Genies. Eine wertvolle Bereicherung stellen u.a. zahlreiche Exponate aus dem kroatischen Tesla-Museum dar, daneben finden sich in der Schau viele interessante Stücke aus der Geschichte der Alten Technischen Universität.
„Diese war zu jener Zeit noch im späteren Landesmuseum Joanneum in der Raubergasse untergebracht", weiß TU Graz-Rektor Dr. Hans Sünkel. Seit Beginn dieses Jahres wird der Erfinder, nach dem die physikalische Einheit für magnetischen Flussdichte benannt ist, zusammen mit weiteren berühmten Söhnen der Universität durch eine Gedenktafel an diesem Gebäude geehrt.
Sechs Jahrzehnte nach seinem Studienaufenthalt erhielt Tesla, der seine Studien übrigens nie abschloss, von der TU Graz im Jahr 1937 das Ehrendoktorat verliehen.

Ausstellung „Nikola Tesla und die Technik in Graz" – 19. Juni bis 14. Juli,
Ort: TU Graz, Hochspannungshalle, Inffeldgasse 18, weitere Infos: Tel. 0316/873-6064

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