Es gibt bisher noch keine Kommentare.
DJ Kolchos - DJ Sowchos |
Archiv - Kultur | |
Donnerstag, 11. Mai 2006 | |
General Wolfe war kein richtiger Wolf, aber er wurde von Wölfen aufgezogen, modernen Wölfen, Gott sei Dank, die sorgsam darauf achteten, dass er immer die neuesten Sneakers und Hüte hatte. Als er jedoch bei Dustin´s Bar Mitzvah als Drummer einstieg tötete Wolfe seine Zieheltern und verkaufte sie an einen Lederhandtaschenproduzenten in Chelsea.
Ein sicherlich trauriges Ende, und ja, Gewalt ist auch sonst Thema bei der Band aus Acton Town, war sie doch schon mit Haus- und Auftrittsverboten in jedem erdenklichen Club in London belegt, weil es kaum ein Konzert ohne gröbere Ausschreitungen gab. Seit ihrer erste Single „Jimmy White" dürfen sie allerdings wieder auftreten, erinnern an die größten Zeiten des britischen Punk und machen gleichzeitig jeden Erinnerungswunsch obsolet. So hat Punk noch nie geklungen. Nun legen sie ihr Debut-Album Dial M For Mitzvah (Vinyl Junkie Recordings) vor und machen klar: Die Ära des Punk beginnt erst, und Dave Lazer, General Wolfe, Dr. Rob und Baco sind ihre Eltern! Black Metal ist ein Genre, das an dieser Stelle seit jeher eher stiefmütterlich behandelt wird. Gleichzeitig ist es auch der Titel des 1982 erschienenen zweiten Albums der britischen Todesmetaller Venom, Begründer und Namensgeber dieser feinstofflichen Kulturrevolution. Keine andere Band hat in den 90er Jahren so viele letztklassige Konzertmitschnitte und uninteressante Studiodemos veröffentlicht. Als 2000 endlich wieder eine „richtige" Venom-Produktion erschien, waren viele von ihrer Qualität überrascht. Etliche Kulturpessimisten brachten vorsorglich ihre Katzen vor der Großvätern aller Satansanbeter in Sicherheit, obwohl sogar Henry Rollins, der 1986 mit Black Flag als Opener für Venom dienen musste, bezeugte, dass hier nicht alles ganz ernst gemeint ist. Das neue Album, das den naheliegenden Titel Metal Black trägt, knüpft musikalisch an das erwähnte Meisterwerk Ressurection aus dem Jahr 2000 an, allerdings hat sich die Band mit der aktuellen Konstellation Antton/Cronos/Mykvs, wieder der Urbesetzung angenähert. Gut, dass es diese Platte gibt, der norwegische Kinderkram hat endgültig ausgedient. „Lay down your souls to the gods rock‘n roll. Uuuuööööörgh."
» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich. |
< zurück | weiter > |
---|