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Slawen Sex. |
Archiv - Kultur | |
Donnerstag, 11. Mai 2006 | |
Oksana Sabuschko: Feldstudien über ukrainischen Sex. Aus dem Ukrainischen von DAJA. Graz: Droschl 2006. ISBN 3-85420-701-8, 176 Seiten, 19,--
Am Anfang steht ein abgebrochener Selbstmord: Die Protagonistin – Ukrainerin, gestrandet in den USA, Schriftstellerin und Uni-Lektorin – beschließt in ihrer Eat-in-Kitchen: Heute soll’s doch noch nicht sein. Statt des Suizids gibt’s einen inneren Monolog (der stellenweise in einen wissenschaftlichen Vortrag übergeht) über die Jugend der Hauptfigur in der Ukraine der Nach-Chruschtschow Zeit; Persönliches und Gesellschaftliches werden in der Rückschau in ihrer gegenseitigen Bedingtheit erlebt. Im Zentrum steht dabei die Erinnerung an Sex: Der Machismo der ukrainischen Männer, dem sich die Erzählerin unterwirft, sei das Ergebnis ihrer Unterdrückung durch das Regime „Wir sind bei Männern aufgewachsen, die nach Strich und Faden von allen Seiten durchgefickt wurden" – und die dann ihrerseits mit den Frauen tun, „was andere, fremde Männer mit ihnen gemacht hatten." So wurde auch die Ich-Erzählerin und Hauptfigur zum „Sexualopfer der nationalen Idee" … und kann sich dennoch nicht wirklich von ihrer Herkunft lösen: Die amerikanische Gesellschaft sieht sie kritisch, der Ukraine bleibt sie auch durch die Sprache verbunden, in der sie – trotz des zu erwartenden kommerziellen Misserfolges – ihre Werke verfasst. cs KORSO verlost in Kooperation mit der Kulturvermittlung Steiermark zwei Ausgaben des Buches beim Kulturquiz unter www.korso.at!
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