Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Mit Computer zur Sprache finden
Mittwoch, 8. Dezember 2010
Sprachlosigkeit ist ein schlimmes Schicksal, das von heute auf morgen unverhofft zuschlagen und jeden Einzelnen treffen kann, etwa durch einen Schlaganfall oder ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). In Österreich leiden rund 63.000 Personen unter einer Beeinträchtigung beim Sprechen. Das bedeutet, diese Menschen können sich – ohne entsprechende Technologien – im Alltag nicht verständlich machen. Moderne Kommunikationstechnologien können dabei helfen, endlich wieder ein normales Leben zu führen. Sprachlosigkeit führt zu Isolation und Vereinsamung, manchmal sogar zu Aggression. Hier gibt es Abhilfe in Form von elektronischen Geräten, die an die Bedürfnisse von Menschen mit und ohne kognitive Einschränkungen angepasst sind. Mit dem mobilen „Lightwriter“ etwa können ganze Sätze in Schriftsprache wiedergegeben werden. Ein zweites Display erleichtert die Kommunikation mit dem gegenübersitzenden Gesprächspartner. Um die Schreibgeschwindigkeit zu erhöhen, können darin bis zu 500 Wörter und Sätze dauerhaft gespeichert werden. Für Kinder und Jugendliche, die nicht oder wenig sprechen, und darüber hinaus mit Lernschwierigkeiten kämpfen, eignen sich Kommunikations-Boards, deren Tastaturen mit austauschbaren Blättern mit Bildern von Gegenständen oder Personen bestückt werden können. Damit können Sprechsituationen immer wieder geübt werden und ermöglichen durch einfaches Feedback schnelle Erfolgserlebnisse.

Handlungsaufruf an die Politik.
Vor einem Jahr haben die Diakonie und der Verbund-Konzern den „Verbund Empowermentfund der Diakonie“ ins Leben gerufen. Diese Kooperation verfolgt mit Hinblick auf Verbesserung der gesetzlichen Situation für Menschen mit Behinderung vier Ziele: 1.) Finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung und Ausstattung mit Assistierenden Technologien und Unterstützte Kommunikation 2.) Schwerpunkt auf Frühförderung von Kindern mit Behinderungen 3.) Aufbau und Erweiterung eines österreichweiten Beratungsnetzwerkes für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige. 4.) Rechtsanspruch auf Assistierende Technologien und Unterstützer Kommunikation für Menschen mit Behinderungen zu erwirken.

Beratung für alle Zielgruppen.
Neben der LifeTool-Beratungsstelle Graz gibt es den Service von mobilen Beratungen und Workshops, die sich sowohl an Menschen mit Behinderung als auch an Fachkräfte aus den Bereichen Frühförderung, Ergotherapie, Sonderpädagogik usw. richten. Das weit gefächerte Angebot bietet Hilfsmittel für den Computer, Lernprogramme  und Hilfsmittel im Bereich der Unterstützten Kommunikation. Im Rahmen dieses Service besteht die Möglichkeit, verschiedene Geräte und Programme in der Praxis auszuprobieren.
| js

Infos: Eva Kupfner, LifeTool Graz, Nibelungengasse 69/73, 8010 Graz, Tel.: 0316-337996; Mobil: 0664 8582741, E-Mail: graz@lifetool.at
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